Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA, Bössl Rudolf, 7212.
Staatsarchiv München, Pol.Dir. 8564 u. 6881.
„Skandal bei einer Festsitzung im Rathaus“, in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 226, 20.9.1962, S. 15.
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Mitglied von Reichsbanner und Eiserner Front, 1933 Münchner Stadtrat der SPD, 1946 bis 1966 erneut im Münchner Stadtrat
Mit 17 Jahren trat Rudolf Bössl ins Berufslebens ein und arbeitete bei der Stadt München, zunächst als Angestellter, ab 1921 als Beamter. 1925 wurde er Mitglied der SPD. 1926 wurde Bössl zum Sektionsführer im Stadtteil Neuhausen gewählt, 1931 in Nymphenburg. Ab 1929 war er Mitglied des Reichsbanners, ab 1932 in der Eisernen Front. Im März 1933 amtierte er als Mitglied des Münchner Stadtrats, der bis Mitte Juli 1933 gleichgeschaltet wurde.
Am 9.5.1933 wurden die noch nicht verhafteten SPD-Stadträte (ausgenommen Therese Übelhör) von den Nationalsozialisten aus dem Sitzungssaal geprügelt, wobei der frühere Innenminister Erhard Auer schwer misshandelt wurde. Die SPD-Stadträte wurden am 22.5.1933 ins Gefängnis des Polizeipräsidiums eingeliefert und tags darauf ins KZ Dachau gebracht, wo Bössl bis zum 13.12.1933 festgehalten wurde. Am 11.10.1933 wurde er aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem städtischen Dienst entlassen. Das bayerische Innenministerium wies seinen Einspruch vom 19.11.1933 am 3.1.1934 ab, ebenso ein Gesuch um Wiedereinstellung vom 29.9.1934 sowie eine Eingabe vom 12.8.1940. Bössl wurde 1939 zur Wehrmacht eingezogen, in der er bis zu seiner Gefangennahme durch die amerikanischen Streitkräfte 1945 diente.
Von 1946 bis 1956 war er Stadtdirektor im Kreisverwaltungsreferat München, zwischen 1948 und 1956 Korreferent des Personalreferats und Mitglied des Personalausschusses sowie des Revisions- und Rationalisierungsausschusses. Als Stadtrat gehörte er von 1946 bis 1966 der SPD-Fraktion im Münchner Rathaus an.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA, Bössl Rudolf, 7212.
Staatsarchiv München, Pol.Dir. 8564 u. 6881.
„Skandal bei einer Festsitzung im Rathaus“, in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 226, 20.9.1962, S. 15.