Die ‚Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und Pflege des Deutschtums‘, kurz ‚Deutsche Akademie‘ genannt, wurde am 5.5.1925 in der Großen Aula der Universität München als private kulturpolitische Vereinigung gegründet. Sie sollte die deutschen Minderheiten in Ost-, Mittel- und Südosteuropa fördern und deutsche Sprache und Kultur erforschen, um die nach 1918 geschwächte internationale Stellung Deutschlands mithilfe kulturpolitischer Initiativen zu stärken.
Gründungsväter waren der Geopolitiker Karl Haushofer, der Historiker Hermann Oncken und der Theologe und Rektor der Universität München Georg Pfeilschifter, der von 1925 bis 1927 der Deutschen Akademie vorstand. Sie nahm ihren Sitz zunächst in der Münchner Residenz, zog aber 1932 ins Maximilianeum, wo sie bis zu ihrer Auflösung im Dezember 1945 verblieb.
Sie gliederte sich in eine Wissenschaftliche Abteilung, die Sektionen für deutsche Sprache, Geschichte, Literatur, bildende Kunst, Musik, Staats- und Wirtschaftskunde umfasste, und eine Praktische Abteilung, die auf die Verbreitung deutscher Kultur im Ausland zielte. Ab 1929 betrieb die Akademie vorrangig die Förderung der deutschen Sprache. 1932 entstand als neue Abteilung das ‚Goethe-Institut zur Fortbildung ausländischer Deutschlehrer‘. Im Wesentlichen deutsch-national orientiert, stellte sich die Akademie positiv zur NS-Machtübernahme und ‚säuberte‘ umgehend den hochkarätig besetzten 100-köpfigen Senat von politisch und ‚rassisch‘ missliebigen Persönlichkeiten wie Konrad Adenauer, Thomas Mann und Max Liebermann.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs nahm die kulturpolitische Durchdringung der besetzten Gebiete einen immer höheren Stellenwert ein. Deshalb wurde die Deutsche Akademie im November 1941 in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts umgewandelt. Mit einem Jahresetat von zuletzt 9 Millionen Mark im Jahr 1944, dem 18-fachen des Haushalts der Preußischen Akademie der Wissenschaften, 1000 Mitarbeiter*innen, 105 Lektoraten und 250 Sprachschulen im Ausland war die Deutsche Akademie unter ihren Präsidenten Ludwig Siebert (1939-1942), Walther Wüst (1943-1944) und Arthur von Seyss-Inquart (1944-1945) die bedeutendste und einflussreichste Einrichtung zur Propagierung der NS-Deutschtumspolitik. Von den Alliierten als „europaweit agierende Propaganda- und Spionagezentrale“ (Michels) betrachtet und Ende 1945 aufgelöst, wurde das verbliebene, erhebliche Vermögen 1951 bei der Gründung des Goethe-Instituts eingesetzt, das in seiner Anfangsphase nicht nur Gelder, sondern etwa auch die Hälfte des Führungspersonals seiner Vorläuferorganisation übernahm.