Quellen
Herrmann, Wolfgang A. (Hg.): Technische Universität München. Die Geschichte eines Wissenschaftsunternehmens, Verfasser: Martin Pabst und Margot Fuchs, 2 Bde., München 2006.
Admission free
Nationalistisch-völkischer Historiker
Das Studium der Germanistik und Geschichte schloss Richard du Moulin-Eckart 1890 in Breslau mit der Promotion ab und habilitierte sich an der Universität Heidelberg. Dort wurde er 1897 zum außerordentlichen Professor für Geschichte ernannt und schon ein Jahr später als ordentlicher Professor an die Technische Hochschule München berufen. Er hatte eine zweibändige Geschichte der deutschen Universitäten und Biografien von Bismarck und Cosima Wagner verfasst. Als Angehöriger des rechten Flügels der Nationalliberalen Partei wurde er 1904 in die Reichsleitung des „Alldeutschen Verbandes“ gewählt.
Nach dem Ersten Weltkrieg fungierte er als Vorsitzender des rechtskonservativen „Deutschen Kampfbundes gegen die Kriegsschuldlüge“ und hielt im Auftrag der Münchner Reichswehrführung antikommunistische Vorträge. Hitler bewunderte er uneingeschränkt und bezeichnete ihn als das „politische Genie der Nach-Bismarckzeit“ (Herrmann 2006, S. 176). In nationalistisch-völkischen Kreisen war er gerne gehört, und auch der Rektor der Technischen Hochschule München, Johann Ossanna, schätzte ihn so sehr, dass er ihn mehrfach als akademischen Festredner einlud.
Nach 1933 trat der mittlerweile emeritierte Hochschullehrer in die NSDAP ein und bewegte sich gerne im Kreis von NS-Studierenden. Die letzten Lebensjahre verbrachte er, nicht zuletzt wegen der Turbulenzen um seinen Sohn, zurückgezogen auf dem Familienschloss bei Neuburg an der Donau.
Sein Sohn Karl Leon du Moulin-Eckart (1900-1991) gehörte zeitweise dem Freikorps Epp an und war während des Hitlerputsches als motorisierter Melder eingesetzt. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften, das er 1927 mit der Promotion abschloss, wurde er Leiter des Nachrichtendienstes der SA mit Sitz im Braunen Haus in München. Am 9.11..1933 wurde er zum SA-Brigadeführer befördert. Im Juli 1934 entging er als Adjutant von Ernst Röhm nur knapp der Ermordung, war aber von August 1934 bis 1936 im KZ Lichtenburg inhaftiert. Danach zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück.
Herrmann, Wolfgang A. (Hg.): Technische Universität München. Die Geschichte eines Wissenschaftsunternehmens, Verfasser: Martin Pabst und Margot Fuchs, 2 Bde., München 2006.