Die in Österreich geborene, aus einem rumänischen Adelsgeschlecht stammende Offizierstochter Elsa Prinzessin Cantacuzène heiratete 1898 den Münchner Verleger Hugo Bruckmann. Dieser hatte den von seinem Vater 1858 gegründeten renommierten kunsthistorischen Verlag schon vor der Jahrhundertwende auf einen extrem rechten politischen Kurs geführt und völkische sowie deutschnationale Schriften in das Verlagsprogramm aufgenommen.
Zu Beginn des Jahres 1899 eröffnete das Ehepaar Bruckmann seinen Münchner Salon, zunächst im Verlagshaus in der Nymphenburger Strasse. Der Schriftsteller Houston Stewart Chamberlain las dabei aus seinem im Bruckmann-Verlag publizierten Buch „Grundlagen des XIX. Jahrhunderts“, einem Schlüsselwerk des modernen Rassenantisemitismus. Der Salon - ab 1908 im Haus der Bruckmanns am Karolinenplatz 5 - galt schon bald als ein Mittelpunkt des geistig-kulturellen Lebens in München. Er führte Wissenschaftler, Architekten und Künstler*innen sowie Dichter*innen und Schriftsteller*innen mit Vertretern des Wirtschaftsbürgertums zusammen. Obwohl Elsa Bruckmann schon früh deutschnational und antisemitisch eingestellt war, verkehrten in ihrem Salon in den ersten beiden Jahrzehnten seines Bestehens auch linksliberale Intellektuelle, darunter einige Jüdinnen*Juden wie etwa Karl Wolfskehl. Zu Beginn der 1920er-Jahre allerdings änderte sich die Gästeliste und umfasste zunehmend Angehörige des völkisch-antisemitischen Lagers wie General von Ludendorff, Alfred Rosenberg oder Rudolf Heß.
Elsa Bruckmann hörte vermutlich erstmals im Februar 1921 Hitler bei einer Parteiveranstaltung im Zirkus Krone in München. Wie sie später berichtete, war es weniger die Rede selbst als vielmehr die Stimme Hitlers, die sie nach den Erschütterungen und Enttäuschungen des Kriegsendes aufgerichtet habe. Nach seinem gescheiterten Putsch in München besuchte sie Hitler im Mai und erneut im August 1924 in der Haft in Landsberg. Die Begegnungen beschrieb sie in schwärmerischen Worten. Wenige Tage nach seiner vorzeitigen Haftentlassung nahm Hitler Kontakt zu den Bruckmanns auf, die ihn umgehend in ihren Salon einluden. Dort empfing ihn das Ehepaar erstmals am 23.12.1924 und bot ihm während der Zeit seines öffentlichen Redeverbots eine Plattform für seine Agitation. Wie auch Helene Bechstein, eine andere frühe Förderin Hitlers aus wohlhabendem, kunstaffinem Hause, versuchte die kinderlose Elsa Bruckmann gleichsam mit mütterlichem Ehrgeiz, Hitler gesellschaftliche Umgangsformen beizubringen. Das Bestreben, ihn in groß- oder bildungsbürgerlicher Etikette zu unterweisen, war jedoch nicht die einzige Art der Unterstützung. Die Bruckmanns, hierbei vor allem die umtriebige Else Bruckmann, machten Hitler mit für seinen Aufstieg relevanten Persönlichkeiten bekannt und arrangierten in ihrem Palais mehrfach dafür wichtige Begegnungen.
So bildete etwa ein Treffen Hitlers mit dem Ruhr-Industriellen Emil Kirdorf im Hause Bruckmann im Juli 1927 den Auftakt für die politische und finanzielle Unterstützung der Hitler-Bewegung durch Großindustrielle. 1928 gründeten die Bruckmanns zusammen mit Alfred Rosenberg den „Kampfbund für deutsche Kultur“, der unter Leitung Rosenbergs die antisemitischen, völkischen und nationalistischen Elemente der NS-Ideologie bei den „Kulturschaffenden“ verbreiten helfen sollte. Die NS-Bewegung machte sich damit die Reputation der Bruckmanns als kunstsinnige und distinguierte Bildungsbürger zunutze. 1930 traten die Bruckmanns in die Partei ein, wobei die Mitgliedschaft „ehrenhalber“ auf 1925 zurückdatiert wurde und sie die niedrigen Nummern 91 und 92 erhielten. Bei der Reichstagswahl im Juli 1932 zog Hugo Bruckmann für die NSDAP in den Reichstag ein.
In der Nachfolge Oskar von Millers wurde er im Dezember 1933 Mitglied im dreiköpfigen Vorstand des Deutschen Museums. Museumsgründer von Miller hatte Bruckmann, der der Onkel seines Schwiegersohns war, eigentlich deshalb zu gewinnen versucht, um das Museum vor weiteren politischen Anfeindungen durch den NS-Staat zu bewahren, belastbare Verbindungen zur neuen politischen Elite aufzubauen und damit eine tiefgreifende Umgestaltung der Ausstellung im „völkischen“ Sinne zu verhindern. Ganz in diesem Sinne allerdings agierte Bruckmann dann auch in den Folgejahren als Museumsvorstand: Die Entfernung „nicht-arischer“ Mitglieder aus dem Verwaltungsausschuss des Museums und die Durchsetzung des Führerprinzips gingen zwar reibungslos vonstatten; auch holte Bruckmann andere Parteifreunde ans Museum und hielt den Kontakt zu Hitler. In den Museums- und Sammlungsbetrieb griff er jedoch kaum ein, sondern beließ es bei Anregungen für die Übernahme nationalsozialistischer Inhalte.
Nach Hugo Bruckmanns Tod im September 1941 ließ Hitler dem langjährigen treuen Unterstützer der NS-Bewegung ein pompöses Staatsbegräbnis im Innenhof des Deutschen Museums ausrichten. Elsa Bruckmann erhielt noch im Februar 1945 zu ihrem 80. Geburtstag ein Päckchen von ihrem einstigen Protégé Hitler. Im April 1944 ausgebombt, zog sie im gleichen Jahr in eine Pension nach Garmisch-Partenkirchen, wo sie im Juni 1946 starb. Das Ehepaar Bruckmann war zwar nicht mit allen Facetten von Hitlers Politik einverstanden: So zeigte es sich von der Ermordung Gregor Strassers und Ernst Röhms im Sommer 1934 erschüttert, und auch die Orientierung auf den Krieg ab 1936/37 und die von Hitler immer offener propagierte und ausgeübte Gewalt befürworteten sie nicht. Es erfolgte jedoch auch nicht die geringste Distanzierung.
Im posthumen Spruchkammerverfahren gegen Hugo Bruckmann konnte dem Verleger eine mögliche „Nutznießerschaft“ nach Art. 9 des Befreiungsgesetzes nicht nachgewiesen werden. Elsa Bruckmann wurde ebenfalls posthum als Mitläuferin eingestuft und zur Zahlung einer Geldstrafe verurteilt. Im Mai 1948 wurde das Verfahren eingestellt.