Franziska Schwaiger trat 1931 aus der katholischen Kirche aus und bekannte sich seitdem zu den Zeugen Jehovas. 1932 heiratete sie den Vertreter Adolf Engel. Auch nach dem Verbot der Gemeinschaft 1933 durch die Nationalsozialisten verteilte das Ehepaar selbst hergestellte Kopien von Bibelforscherschriften und traf sich mit Gleichgesinnten zu Bibelbesprechungen. Am 9.4.1936 wurde Adolf Engel verhaftet und am 16.7.1936 wegen unerlaubter Betätigung als Bibelforscher zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Bei einem Kongress vom 4. bis 7.9.1936 in der Schweiz wurde der Inhalt des Flugblattes „Resolution“ verabschiedet, mit dessen Verbreitung die Zeugen Jehovas am 12.12.1936 im ganzen Deutschen Reich gegen ihre Verfolgung protestierten. Franziska Engel gehörte zu den etwa 300 deutschen Zeugen Jehovas, die illegal aus Deutschland nach Luzern angereist waren. Im Gegensatz zu vielen, die noch in der Nacht der Rückreise gefasst und inhaftiert wurden, gelang ihr die Heimfahrt. Doch auch sie wurde kurz darauf, am 14.9.1936, festgenommen. Am 23.3.1937 verurteilte sie das Sondergericht München wegen ihrer „äußerst umfangreichen Werbetätigkeit und die fortgesetzte Verbreitung von Bibelforscherschriften“ zu einem Jahr Gefängnis. Nach der Verbüßung der Strafhaft wurde sie am 20.10.1937 in das KZ Moringen gebracht, am 21.2.1938 in das KZ Lichtenburg und von dort später in das KZ Ravensbrück. Als sie 1942 aufgefordert wurde, Militärsocken zu stopfen, weigerte sie sich, weil sie dies als Unterstützung des Kriegsdienstes bewertete. Franziska Engel wurde daraufhin erhängt. Ihr Ehemann Adolf Engel überlebte die NS-Zeit.