Josef Feldmann alias Georgi Fessenko (angeblich 24.8.1900 – 10.3.1944 KZ Dachau)

Josef Feldmann war 1941 Offizier des sowjetischen Geheimdienstes NKWD und wurde nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion Bataillonskommandeur der Roten Armee. Bei Uman geriet er in Gefangenschaft, konnte jedoch fliehen. Im Mai 1942 erhielt er von der KPdSU den Auftrag, sich als Zivilarbeiter für den Arbeitseinsatz in Deutschland anwerben zu lassen, um dort mit sowjetischen Kriegsgefangenen und Ostarbeiter*innen Widerstandsgruppen aufzubauen. Unter dem falschen Namen Georgi Fessenko kam Feldmann nach München in das Lager Schwanseestraße und gehörte dort zu den maßgeblichen Initiatoren der im März 1943 in diesem Lager gegründeten BSW. Gemeinsam mit Karl Osolin übernahm er die Leitung der Münchner Gruppe. Als das Lager Schwanseestraße im Sommer 1943 durch Bomben zerstört wurde, kam Feldmann/Fessenko in das Ostarbeiterlager IV. Da er gut deutsch sprach, wurde er als Dolmetscher verwendet und erhielt so Zugang zu vielen anderen Ostarbeiterlagern.

Nach Aufdeckung der Gruppe Ende November 1943 wurde er verhaftet und im Wittelsbacher Palais bestialisch gefoltert, entsprach er doch in den Augen der Gestapo dem Feindbild des ‚jüdischen Bolschewisten‘. Ob er tatsächlich jüdischer Herkunft war, ist nicht gesichert. Feldmann/Fessenko sagte unter der Folter nicht aus – selbst das von ihm angegebene Geburtsdatum war falsch. Die Folterungen setzten sich im KZ Dachau fort, wo er nur zwei Tage nach seiner Einlieferung seinen schweren Verletzungen erlag.