August von Finck (18.7.1898 Kochel – 22.4.1980 Möschenfeld/München)

1924 folgte August von Finck seinem Vater Wilhelm als Teilhaber des privaten Bankhauses Merck, Finck & Co in München nach. Außerdem war er Mitglied im Vorstand und Aufsichtsrat zahlreicher Industrieunternehmen sowie Mitgründer der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft und der Allianz Versicherungs-AG. Finck gehörte zu den Industriellen und Bankiers, die sich schon 1931 und im Februar 1933 mit Adolf Hitler trafen und zu Geldgebern der NSDAP wurden.

1933 trat er in die NSDAP ein und wurde Mitglied des Generalrats der Wirtschaft sowie des Präsidiums der Akademie für Deutsches Recht und dort Vorsitzender des Ausschusses Bank und Börsenrecht. Außerdem war er Vorsitzender des Kuratoriums des ‚Hauses der Deutschen Kunst‘ und sammelte für dieses Projekt in großem Umfang Spenden ein. 1938 übernahm Finck das jüdische Bankhaus J. Dreyfus in Berlin durch ‚Arisierung‘.

Nach Kriegsende war er bis Oktober 1945 interniert und verlor seine wichtigsten Posten. Von der Spruchkammer 1948 nur als ‚Mitläufer‘ eingestuft, wurde er jedoch schon 1951 wieder stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Münchener Rückversicherung. Nach seinem Tod am 22.4.1980 hinterließ Finck das damals größte Immobilien- und Geldvermögen in der Bundesrepublik Deutschland.