Quellen
Pfoertner, Helga: Mahnmale, Gedenkstätte, Erinnerungsorte für die Opfer des Nationalsozialismus in München, Band 2, München 2003, S. 157-166.
Admission free
Grabstätte vieler Widerstandskämpfer und Verfolgter des NS-Regimes
Im Friedhof am Perlacher Forst, unmittelbar hinter dem Strafgefängnis München-Stadelheim gelegen, wurden viele Widerstandskämpfer und Verfolgte des NS-Regimes beerdigt. Das größte Massengrab befindet sich in dem 1950 angelegten KZ-Ehrenhain I. Hier wurden 4092 Urnen beigesetzt mit der Asche verstorbener KZ-Häftlinge, zumeist aus dem KZ Dachau, aber auch vieler Opfer der NS-‚Euthanasie‘, die in den Tötungsanstalten Hartheim, Sonnenstein, Fürstenberg, Grafeneck und Steyr ermordet worden waren. Die Urnen hatte man nach dem Krieg in den Kellerräumen des Krematoriums im Ostfriedhof vorgefunden. Unter den Toten sind auch Personen aus Frankreich, Holland, Polen, Russland und Tschechien.
Der KZ Ehrenhain II, der auf Beschluss des Münchner Stadtrats vom Juni 1954 errichtet wurde, ist die Grabstätte für 94 der in Stadelheim aus politischen Gründen Hingerichteten. Viele von ihnen waren Mitglieder von Widerstandsgruppen.
Des weiteren befinden sich auf dem Friedhof die Gräber von Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst und Alexander Schmorell sowie Anhängern der ‚Freiheitsaktion Bayern‘. Ein Ehrenmal für ‚Displaced Persons‘ weist auf die letzte Ruhestätte von über eintausend Zwangsarbeiter*innen hin, die zwischen 1942 und 1945 in München und UMgebung zu Tode kamen.
Pfoertner, Helga: Mahnmale, Gedenkstätte, Erinnerungsorte für die Opfer des Nationalsozialismus in München, Band 2, München 2003, S. 157-166.