Die ursprünglich aus Hessen stammende Familie Adolf von Harniers stand seit Beginn des 20. Jahrhunderts in enger Verbindung zum bayerischen Königshaus, bei dem der Vater Harniers als Kämmerer tätig war. 1916 erwarb dieser Schloss und Gut Regendorf in der Oberpfalz und übersiedelte mit seiner Familie dorthin. Adolf von Harnier studierte Rechtswissenschaften in Göttingen, Würzburg und München. Nach Staatsprüfung und Promotion war er ab 1933 von Regendorf aus an verschiedenen Orten als Rechtsanwalt tätig, unter anderem in München, wo er einen zweiten Wohnsitz hatte. Harnier war überzeugter Monarchist: „christlich-sozial, monarchistisch und großdeutsch“ (zit. nach Förster, S. 190), so beschrieb er seine Gesinnung. Seit 1931 engagierte er sich im bayerischen Heimat- und Königsbund, in dem er ab 1932 dem oberpfälzischen Kreisausschuss angehörte. Die parlamentarische Demokratie lehnte er ebenso ab wie den Nationalsozialismus. Sein Ziel war die Wiederherstellung der Monarchie in Bayern und der föderalistische Zusammenschluss aller deutschen Länder unter Einschluss Österreichs.
1936 zog Harnier dauerhaft nach München und eröffnete dort eine Anwaltspraxis. In der Folge vertrat er mehrere prominente Münchner Juden (u.a. Aufhäuser, Bernheimer, Uhlfelder), die um ihre Auswanderung oder um ihr Vermögen kämpften. Er intensivierte nun Kontakte zu einer kleinen Gruppe von Monarchist*innen, die in loser Form schon länger bestanden hatten. Bald wurde er der intellektuelle Kopf und die treibende Kraft des später nach ihm benannten Widerstandskreises. Durch persönliche Werbung und Versammlungen wuchs dessen Mitgliederzahl bald auf über einhundert an. Harnier vertrat eine streng legalistische Grundhaltung und lehnte deshalb jeden gewaltsamen Umsturz ab. Ihm ging es darum, die monarchistischen Kräfte für den als sicher erachteten Untergang des Nationalsozialismus zu sammeln. Regimekritische propagandistische Aktionen wurden vom Harnier-Kreis zwar intensiv diskutiert, geplant und auch konkret vorbereitet, jedoch aus Gründen der Vorsicht und wegen innerer Uneinigkeit immer wieder verschoben.
Am Abend des 3.8.1939 nahm die Gestapo Harnier und in der Folge mehr als 100 Mitglieder des Widerstandskreises fest. Sie hatte die Gruppe bereits seit Anfang 1937 intensiv überwacht, nachdem es ihr gelungen war, Spitzel in den Kreis einzuschleusen. Nach fünfjähriger Untersuchungshaft verurteilte der Volksgerichtshof Harnier im Mai 1944 zu zehn Jahren Zuchthaus. Von der Haft gesundheitlich geschwächt, starb er wenige Tage nach dem Ende des Krieges und seiner Befreiung aus dem Zuchthaus Straubing.