Hugo Jakusch wuchs mit elf Geschwistern in einer Münchner Arbeiterfamilie auf, erlernte das Schreinerhandwerk und verbrachte die knappe Freizeit meist mit Freunden aus der sozialistischen Jugendbewegung am Ammersee. Seit Ende der 1920er-Jahre beteiligte er sich auch an - teilweise verbotenen - Demonstrationen des Kommunistischen Jugendverbandes, die auf die soziale Not und das Erstarken der Nationalsozialisten hinwiesen; damit war er im Visier der Politischen Polizei.
Nach der Machtübernahme wurde der damals knapp 22-jährige Jakusch ohne konkrete Anschuldigung bereits am 10.3.1933 verhaftet und – von einer 15-monatigen Unterbrechung abgesehen – fast elf Jahre in Gefängnissen und Konzentrationslagern festgehalten. Jakusch wurde über die Gefängnisse Stadelheim und Landsberg am 22.3.1933 als einer der ersten Häftlinge in das neu errichtete KZ Dachau gebracht und verblieb dort bis März 1935. Nach längerer Arbeitslosigkeit fand er Arbeit als Zimmermann, wurde aber im Juni 1936 wegen Kontakt mit Genossen und illegaler Tätigkeit erneut verhaftet und bis zum Kriegsende 1945 wiederum ins KZ Dachau gebracht, wo er als „Rückfälliger“ massiven Misshandlungen der SS ausgesetzt war, zugleich aber durch seine Hilfsbereitschaft als Funktionshäftling bei den Mitgefangenen in hohem Ansehen stand. Von September 1939 bis Februar 1940 vorübergehend im KZ Mauthausen, wurde er anschließend in Außenkommandos in Nürnberg und in Tirol bei Bauarbeiten für die SS eingesetzt, bis er im Mai 1945 von den Amerikanern befreit wurde.
Die lange Haft führte zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Eine wesentliche Stütze war ihm seine Frau Ruth, die er während der Dachauer Prozesse gegen NS-Täter kennengelernt hatte, wo sie als Dolmetscherin der US-Behörden tätig war. Als Jüdin hatte sie Deutschland verlassen müssen und fand Exil in Italien und England. Ruth Jakusch engagierte sich wie ihr Mann in besonderer Weise für den Aufbau der KZ-Gedenkstätte Dachau, deren erste Leiterin sie von 1965 bis 1975 war.