Josef Jarolin wurde am 6.3.1904 in Rehpoint im Kreis Vilsbiburg geboren und am 28.5.1946 im War Criminal Prison Number 1 in Landsberg am Lech hingerichtet. Jarolin schlug 1923 eine Karriere bei der Bayerischen Landespolizei ein, wurde aber acht Jahre später laut eigenen Angaben aus Krankheitsgründen entlassen. Der NSDAP trat er am 1.5.1933 bei und betätigte sich als Parteifunktionär, bis er 1935 zur SS kam und bald darauf in Konzentrationslagern eingesetzt wurde.
Nach einem Einsatz im KZ Sachsenhausen als Blockführer und Arbeitseinsatzführer wurde er zum 1.9.1938 ins KZ Dachau versetzt, wo er bis zum 1.3.1943 blieb und Funktionen wie Rapportführer und zuletzt 3. Schutzhaftlagerführer wahrnahm. Anschließend wurde er, seit 1942 zum SS-Untersturmführer befördert, Lagerführer im Dachauer KZ-Außenlager Allach.
Im amerikanischen Dachau-Prozess, der am 15.11.1945 gegen 40 Angeklagte begann, war Jarolin wegen seines Dienstgrads eines SS-Obersturmführers Angeklagter Nr. 3. Zeugen*Zeuginnen beschrieben ihn als sadistisch und warfen ihm vor, Häftlinge mitleidlos misshandelt und an zahllosen Hinrichtungen teilgenommen zu haben. Jarolin selbst räumte ein, Erschießungsbefehle gegeben zu haben und 1941 an der Ermordung von 1.500 sowjetischen Kriegsgefangenen auf dem Schießstand in Hebertshausen teilgenommen zu haben. Am 13.12.1945 wurde er zum Tod verurteilt und das Urteil gegen ihn durch Erhängen vollstreckt.