Quellen
Bayerisches Landesamt für Finanzen München, LEA EG 36040.
Staatsarchiv München, Stanw. 9150.
Staatsarchiv München, Pol.Dir. 15551.
Admission free
Landtagsabgeordnete der USPD, der KPD und der SPD vor 1933, nach 1945 u.a. Mitglied des Bayerischen Landtags und Münchner Stadträtin für die SPD
Als Hausmädchen war Rosa Aschenbrenner, geb. Lierl, ab 1907 Mitglied in der Gewerkschaft der Hausangestellten. Sie war ab 1909 politisch organisiert: Zunächst war sie Mitglied der SPD, von 1917-1920 der USPD, von 1920-29 der KPD, 1930 der KPD-Opposition, dann wieder der SPD und der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ).
Von 1920 bis 1921 und von 1924 bis 1932 fungierte sie als Landtagsabgeordnete, von 1924 bis 1928 als Fraktionsvorsitzende der KPD im Landtag. Sie gehörte zu den 20 SAJ-Funktionär*innen, die Adolf Wagner am 17.3.1933 verhaften ließ: „Die Tatsache, dass heute Nacht vor dem Heim der SAJ, welches durch die HJ und SA besetzt ist, ein HJ Führer erschossen wurde, macht die sofortige Verhaftung aller eben Genannten notwendig“ (StAM, Pol.Dir. 15551).
Vom 17.3. bis zum 19.5.1933 war sie in ‚Schutzhaft‘ im Gefängnis München-Neudeck. 1937 wurde sie denunziert: Sie habe in einem luxemburgischen Sender gehört und weiter verbreitet, die Deutschen seien selbst schuld an der Bombardierung des Panzerkreuzers ‚Deutschland‘ durch die Luftwaffe der spanischen Republik, da deutsche Flieger einen Monat zuvor die Stadt Guernica zerstört hätten. Wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz wurde sie am 14.9.1937 zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt und verbüßte ihre Haftstrafe vom 7.1. bis zum 18.2.1938 im Gefängnis München-Stadelheim.
Nach 1945 war Aschenbrenner Mitglied in der Verfassunggebenden Landesversammlung, von 1946 bis 1948 Mitglied des Landtags und schließlich von 1948 bis 1956 für die SPD als Münchner Stadträtin tätig.
Bayerisches Landesamt für Finanzen München, LEA EG 36040.
Staatsarchiv München, Stanw. 9150.
Staatsarchiv München, Pol.Dir. 15551.