Quellen
Staatsarchiv München StAnW 8256 und 8551.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 20111.
Nerdinger, Winfried/Wilker, Christoph (Hg.): Die Verfolgung der Zeugen Jehovas in München 1933-1945, München-Berlin 2018.
Admission free
Verfolgte Zeugin Jehovas
Viktoria Klimm entstammte einer katholischen Bauernfamilie. 1925 schloss sich die 39-jährige Arbeiterin aus der Münchner Au den Bibelforschern an, wie sich Jehovas Zeugen bis 1931 nannten. Am 23.7.1936 war sie mit weiteren Zeugen Jehovas als Zuhörerin bei einem Bibelforscherprozess im Münchner Justizpalast. Trotz Aufforderung verweigerte die Gruppe den Hitlergruß. Viktoria Klimm wurde zu zwei Tagen Haft verurteilt, aber erst nach drei Monaten entlassen. Davon unbeeindruckt verbreitete sie am 12.12.1936 in München die Luzerner Resolution, ein Flugblatt, mit dem gegen die Verfolgung der Zeugen Jehovas durch die NS-Regierung protestiert wurde. Der Inhalt war zuvor auf einem Kongress in der Schweiz beschlossen worden. Die Beteiligung von Viktoria Klimm an dieser Aktion führte Anfang 1937zu ihrer zweiten Verhaftung. Das Sondergericht München betonte ihre „ganz besondere Hartnäckigkeit und Widersetzlichkeit, die soweit ging, dass sie [sich] nach der Entlassung aus 3-monatlicher Schutzhaft […] an der Verbreitung der `Resolution´ beteiligte“, und verurteilte sie zu einer weiteren Gefängnisstrafe von fünf Monaten (StAM StAnW 8551). Nach der Haft wurde sie nicht entlassen, sondern in das Konzentrationslager Moringen überführt. Es folgten Inhaftierungen in den Lagern Lichtenburg, Ravensbrück und Auschwitz, wo ihr Leidensweg von mehr als sechs Jahren mit ihrem Tod endete.
Staatsarchiv München StAnW 8256 und 8551.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 20111.
Nerdinger, Winfried/Wilker, Christoph (Hg.): Die Verfolgung der Zeugen Jehovas in München 1933-1945, München-Berlin 2018.