Quellen
Staatsarchiv München, StAnw 8474
Admission free
Verfolgte Zeugen Jehovas
Seit 1925 unterhielt Franz Korn Kontakte zu den Bibelforschern. Die förmliche Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft durch Taufe vollzogen seine Ehefrau Maria und er erst 1930 bzw. 1931. Zuvor gehörte er der evangelischen, sie der katholischen Kirche an. Am 7. Mai 1936 wurde die Wohnung der Eltern zweier Söhne von der Gestapo durchsucht. Es folgte ein Verfahren gegen Franz Korn, das mangels Beweisen eingestellt wurde. Am 17. Februar 1937 wurde er erneut festgenommen, einen Tag darauf seine Frau. Während Maria Korn wieder freigelassen wurde, kam es bei ihrem Mann zur Anklage. Franz Korn hatte seine aus mehreren Zellen bestehende Untergruppe Sendling mit Schriften versorgt, Bibelbesprechungen abgehalten und Spenden für die Unterstützungskasse „Gute Hoffnung“ entgegengenommen. Gleichzeitig war er nach der Festnahme von Martin Pötzinger für die gesamte Ortsgruppe München der Zeugen Jehovas zuständig. Franz Korn hatte auch das Bücherlager an der Implerstraße 18 betreut. Außerdem war er maßgeblich an der Organisation der Flugblattaktionen von Dezember 1936 und Februar 1937 beteiligt. Am 18. November 1937 wurde Korn zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt. Seine Frau war zwischenzeitlich erneut festgenommen und zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden. Auch sie hatte sich an der Verbreitung der Protestflugblätter beteiligt.
Staatsarchiv München, StAnw 8474