Quellen
Bundesarchiv Berlin ,
ZC 7949.
Staatsarchiv München, StAnw 9148.
Admission free
Verfolgte Zeugin Jehovas
Anna Meyer trat 1933 mit ihrem Mann aus der katholischen Kirche aus und schloss sich den Zeugen Jehovas an. Das Ehepaar hatte zwei Söhne. Wegen ihres Eintretens für die Zeugen jehovas wurde sie verhaftet und am 14. September 1937 vom Sondergericht München zu drei, ihr Mann zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatte an Bibelkreisen teilgenommen, Schriften ihrer Glaubensgemeinschaft bezogen und für die Unterstützungskasse „Gute Hoffnung“ gespendet.
Am 31. August 1943 wurde sie erneut inhaftiert und am 30. August 1944 vom Volksgerichtshof Berlin wegen „Wehrkraftzersetzung“ zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 16. Oktober 1944 schrieb ihre Tochter Erika einem Berliner Rechtsanwalt über die Lage: Ihre Mutter sei inhaftiert, das Münchner Haus, in dem die Familie lebte, ausgebombt und ihr Vater von einem LKW der Wehrmacht überfahren und getötet worden (BArch, ZC 7949). Überdies war die in München lebende Schwester ihrer Mutter, die Zeugin Jehovas Emma Neiber, mit Mann und Tochter Opfer eines Bombenangriffs geworden. Erika Meyer bat den Rechtsanwalt, ihrer Mutter die Nachricht schonend zu überbringen. Sie befürchtete, dass ihre Mutter diesen Schock nicht überleben würde.
Anna Meyer kehrte 1945 nach München zurück und war wieder in einer Gemeinde der Zeugen Jehovas aktiv.
Bundesarchiv Berlin ,
ZC 7949.
Staatsarchiv München, StAnw 9148.