Curt Mezger (17.12.1895 München – vermutlich 12.3.1945 KZ Ebensee / Mauthausen)

Mezger stammte aus einer großbürgerlichen jüdischen Familie. Er nahm als Vizefeldwebel am Ersten Weltkrieg teil. Der gelernte Bankkaufmann war Inhaber einer Sportartikelfirma. Die „Arisierungsstelle“ setzte ihn im April 1942 als Nachfolger von Hugo Railing ein, des kurz zuvor deportierten Leiters der „Judensiedlung Milbertshofen“. Nach der Auflösung des Lagers im August 1942 wurde Mezger zum Leiter der „Heimanlage für Juden Berg am Laim“ bestimmt. Dort ersetzte er die geflüchtete Leiterin Else Behrend-Rosenfeld.

Im März 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet. Angeblich hatte er einem Lagerinsassen zur Flucht verholfen. Mezger hatte sich wiederholt für die Lagerinsassen eingesetzt und genoss unter ihnen einen guten Ruf. Wegen „Begünstigung“ war er bis Ende September 1943 im Gefängnis München-Stadelheim inhaftiert. Obwohl Mezger in Mischehe lebte, wurde er im Anschluss an seine Haft nach Auschwitz deportiert. Dort musste er als Krankenpfleger und Totenträger arbeiten. Am 25.1.1945 verlegte man ihn in das KZ Mauthausen. Ab dem 29.1.1945 wurde Mezger beim Stollenbau für die unterirdische Raketenproduktion im Außenkommando Ebensee eingesetzt. Er starb dort vermutlich am 12.3.1945.

Auf Initiative des Holocaust-Überlebenden Ernst Grube wurde 2007 im Münchener Stadtteil Milbertshofen ein Platz nach Curt Mezger benannt.