Am 7.3.1918 gründete der bei den Münchner Eisenbahnerwerkstätten beschäftigte Anton Drexler den Freien Arbeitsausschuss für einen guten Frieden. Der erste öffentliche Auftritt fand erst am 2.10.1918 statt. Dabei war auch der Sportjournalist Karl Harrer anwesend, wie Drexler ein Mitglied der Thule-Gesellschaft, in deren Auftrag er mit ihm den ‚Politischen Arbeiterzirkel‘ bildete. Von diesem ging wiederum die am 5.1.1919 erfolgte Gründung der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) aus. Am 12.9.1919 besuchte der schon einige Male als Propagandaredner aufgetretene Hitler eine Versammlung der Partei im Sterneckerbräu. Möglicherweise geschah dies im Rahmen eines Auftrags der Münchner Stadtkommandantur, doch die eigentliche Initiative dürfte beim Leiter der Propagandastelle der Nachrichtenabteilung des bayerischen Reichswehr-Gruppenkommandos 4, Karl Mayr, gelegen haben, der die konterrevolutionäre DAP durch die Abordnung einer Reihe seiner Propagandisten unterstützen wollte. Gottfried Feder sprach bei dieser Gelegenheit über die Beseitigung des Kapitalismus. Nach ihm forderte ein Redner die Trennung Bayerns vom Deutschen Reich, worauf der von der Reichswehr abgeordnete Adolf Hitler mit leidenschaftlichem Protest antwortete. Wenige Tage später teilte man ihm mit, dass er als Mitglied aufgenommen sei. Harrer wollte zurückhaltend agieren und über den Arbeiterzirkel den ausschlaggebenden Einfluss ausüben, Hitler dagegen durch öffentliche Versammlungspropaganda nach außen wirken. Bereits am 5.1.1920 schied Harrer aus. Drexler nannte sich dann Reichsvorsitzender. Die große Mehrheit der Mitglieder war in München ansässig. Im Januar 1920 waren es gut 200. Am 24.2.1920 spielte sich vor rund 2.000 Besuchern die erste große Massenversammlung im Hofbräuhaus ab, auf der das Parteiprogramm bekannt gegeben wurde. Die Partei nannte sich jetzt Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP).
Durch seine erfolgreiche Tätigkeit als Massenredner wurde Hitler immer wichtiger. Von Anfang an erhob er gegenüber Konkurrenzgruppierungen aus dem völkischen Lager den ausschließlichen Machtanspruch. Im Juni 1921 war Hitler zusammen mit Dietrich Eckart nach Berlin gereist, um Gelder für den Völkischen Beobachter aufzutreiben. Im Juli 1921 - Hitler hielt sich noch in Berlin auf - verhandelte Drexler während Hitlers Abwesenheit mit dem Gymnasiallehrer Otto Dickel über ein Zusammengehen mit dessen Deutscher Werkgemeinschaft in Augsburg. Dickel stand für völkische und ständestaatliche Vorstellungen und war ein Bewunderer Englands. Hitler lehnte Dickels Gedanken scharf ab. Als Drexler die Verhandlungen nicht abbrach, trat Hitler am 11.7.1921 aus der Partei aus. Da diese mit ihm ihr Zugpferd verloren hätte, kapitulierte Drexler. Hitler wurde von der Mitgliederversammlung am 29.7.1921 zum Parteivorsitzenden mit praktisch diktatorischen Vollmachten gewählt. Dietrich Eckart und Rudolf Heß stilisierten ihn bereits zu dieser Zeit zur Führergestalt. Am 8.10.1922 unterstellte sich ihm auch Julius Streicher mit seiner Nürnberger Ortsgruppe der Deutsch-Sozialistischen Partei. Hitler verlangte überdies, dass die Zentrale der nationalsozialistischen Bewegung für immer in München bleiben müsse. Bei der Änderung der Satzung wurde auch die Verbindung der Leitung der Gesamtpartei mit der der Ortsgruppe München festgelegt. Der gewählte Parteiausschuss bestand nur noch pro forma.
Der erste Reichsparteitag vom 27. bis zum 29.1.1923 in München verdeutlichte Hitlers unangefochtene Stellung. In den folgenden Monaten unterstrich er mit einer Reihe von provokativen Auftritten, so namentlich bei einem bewaffneten Aufmarsch der SA am 1. Mai 1923, Eigenständigkeit und Gewaltbereitschaft seiner Partei. Als die deutsche Nachkriegskrise im Herbst 1923 ihren Höhepunkt erreichte, übernahm Hitler die Führung des Deutschen Kampfbundes, eines Zusammenschlusses rechtsextremer Wehrverbände, und versuchte schließlich am 8.11.1923 durch einen Putsch in München die Führung des bayerischen Staates unter Druck zu setzen, sich an einem ‚Marsch auf Berlin‘ zu beteiligen. Als Ersatzorgan für die nach dem Scheitern des Putsches vom 8.11.1923 verbotene Partei wurde am 1.1.1924 die Großdeutsche Volksgemeinschaft gegründet. Der von Hitler mit der Wahrung des Zusammenhalts der Nationalsozialist*innen beauftragte Alfred Rosenberg konnte sich in ihr aber gegen die Radikalen Hermann Esser und Streicher, die eine Beteiligung an Wahlen ablehnten, nicht durchsetzen. Am 7.1.1924 war in Bamberg als Sammelorganisation der völkischen Kräfte alten Stils der von Hitler abgelehnte Völkische Block entstanden. Die Gruppe um Rosenberg schloss sich mit ihm zu einer Völkischen Arbeitsgemeinschaft für die Landtagswahlen vom 6.4.1924 zusammen.
Am 27.2.1925 hielt Hitler im Bürgerbräukeller die erste Massenversammlung nach seiner Haftentlassung ab. Die neue Satzung der wiedererstandenen NSDAP schrieb seine diktatorische Führerstellung nochmals fest. Aus der Ortsgruppe München heraus bildete sich die Reichsleitung, deren Zentrum in München blieb. Privatsekretär Hitlers war Heß, Reichsgeschäftsführer Philipp Bouhler und Reichsschatzmeister Franz Xaver Schwarz. Reichspropagandaleiter war zeitweise Gregor Straßer, ab 1929 Josef Goebbels. Straßer war auch für Organisationsfragen zuständig. 1927 organisierte er den Reichsparteitag in Nürnberg, der seitdem nach einem festen Ritual ablief. Auf seinen Vorschlag hin wurde im September 1929 noch eine Reichsorganisationsleitung II errichtet. Dem Reichsorganisationsleiter I unterstanden die Auslandsabteilung, die Pressestelle und die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation sowie die Leiter der Ämter für Beamtenfragen, Kommunales und Kriegsgeschädigte. Der Reichsorganisationsleiter II war u. a. zuständig für die Agrarpolitische Abteilung und die Wirtschaftspolitische Abteilung, die Abteilung Rasse und Kultur, die für Arbeitsdienstpflicht sowie die innenpolitische und die rechtspolitische Abteilung. Im Juni 1932 wurden die beiden Reichsorganisationsleitungen zusammengelegt.
Schon seit 1930 schwand die Dominanz der Münchner Parteizentrale, weil sich Hitler und seine engsten Berater mehr und mehr in Berlin aufhielten. Dennoch wurde die Münchner Bürokratie unaufhörlich ausgebaut. Im Dezember 1932 geriet Straßer durch seine Bereitschaft, die Reichsregierung unter Kurt von Schleicher zu untersützen, in einen unüberbrückbaren Gegensatz zu Hitler und trat von allen Parteiämtern zurück. Hitler übernahm nun die Leitung der Politischen Organisation selbst und ernannte Robert Ley zu seinem Stabschef. Dieser legte sich einen zusätzlichen Dienstsitz in Berlin zu, wo die ihm unterstellten Massenorganisationen Deutsche Arbeitsfront und NS-Organisation Kraft durch Freude angesiedelt waren. Als Reichsorganisationsleiter verlor er im Lauf der Zeit immer mehr an Einfluss. Überdies holte Hitler den Leiter der Reichsgeschäftsstelle, Philipp Bouhler nach Berlin, der am 17.11.1934 Chef der neuen Kanzlei des Führers der NSDAP wurde. Sie war machtpolitisch nicht besonders einflussreich. Einen unheilvollen Einfluss konnte sie aber dennoch ausüben: Sie bestimmte über die Kriterien, nach denen Menschen im Rahmen der NS-‚Euthanasie ermordet wurden.
Als seinen Stellvertreter in Parteiangelegenheiten bestimmte Hitler Rudolf Heß. Ihm unterstand der Stab des Stellvertreters des Führers in München. Dort befanden sich nach wie vor die meisten Dienststellen der Reichsleitung der NSDAP: Das Oberste Parteigericht, das Reichsrechtsamt, die Reichspropagandaleitung, das Reichsamt für Agrarpolitik, das Kolonialpolitische Amt und das NS-Kraftfahrkorps, der Sitz des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes sowie der NS-Dozentenbundes, Teile der Führung von SA und SS, ferner die Hauptämter für Kommunalpolitik, für Kriegsopfer, Volksgesundheit, Beamte, Technik, Handwerk und Handel und die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation. Nicht Heß unterstellt waren der Reichsschatzmeister Franz Xaver Schwarz als Generalbevollmächtigter für Vermögensangelegenheiten der Partei und der Leiter des Parteiverlags, Max Amann.
In der Reichsleitung waren 1934 1598 Personen beschäftigt, 1942 sogar 5802. Nach nicht realisierten Plänen sollte der Ausbau der Maxvorstadt zum Parteiviertel noch weitergehen. Gegenüber der Alten Pinakothek war ein riesiges Kanzleigebäude geplant, darüber hinaus ein Forum und eine „Halle der Partei“. Für das Personal wurde eine eigene, von Mauern umgebene Wohnsiedlung in Pullach errichtet, die ‚Reichssiedlung Rudolf Heß‘, das spätere Gelände des Bundesnachrichtendienstes. Über seinen Stab hatte Heß, der seit 1934 auch Reichsminister ohne Geschäftsbereich war, Einfluss auf alle Gesetzgebungsverfahren. Er und sein Nachfolger Martin Bormann sorgten vor allem für die laufende Verschlechterung der Lebensbedingungen der Juden*Jüdinnen. Nach dem Flug von Heß nach England am 10.5.1941 wurde seine Parteistelle in Partei-Kanzlei der NSDAP umbenannt und dem seit Juli 1933 als seinem Stabsleiter fungierenden Martin Bormann unterstellt. Dieser blieb von da an ständig in der Nähe Hitlers. 1943 war seine Amtsbezeichnung Sekretär des Führers.