Ernst Pöhner (11.1.1870 Hof – 11.4.1925 Feldkirchen/München)

Der Jurist Ernst Pöhner trat 1904 bei der Münchner Justiz eine Stelle als Landgerichtsrat an. Nach Kriegsende wurde er zum Direktor des Münchner Gefängnisses Stadelheim ernannt, nach der Niederschlagung der Räterepublik im Mai 1919 zum Münchner Polizeipräsidenten. Kennzeichen seiner Amtsführung waren die enge Verquickung der Polizei mit Einwohnerwehren und „vaterländischen Verbänden“, die Vertuschung politischer Morde und die gezielte Förderung der NSDAP. Unterstützt wurde er dabei von Wilhelm Frick, dem Leiter der Politischen Abteilung der Polizeidirektion. 1920 wirkte Pöhner während des Kapp-Putsches führend an der Ablösung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Hoffmann mit und verhalf so den Putschisten in Bayern zu einem Teilerfolg. Im September 1921 trat der politisch umstrittene Pöhner aufgrund von Differenzen mit der Landesregierung zurück und wechselte als Richter an das Bayerische Oberste Landesgericht.

Wegen seiner führenden Beteiligung am Hitler-Ludendorff-Putsch wurde Pöhner zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, von denen er nur 3 Monate verbüßte. Aus dem Justizdienst entlassen, wurde er Reichstagsabgeordneter zuerst des „Völkischen Blocks“, dann der DNVP. Er starb am 11.4.1925 bei einem Verkehrsunfall in Feldkirchen bei München. Bei seinem Begräbnis traten die ehemaligen Angehörigen des Stoßtrupp Hitler an seinen Sarg und bildeten eine „Stabswache“. Hitler erwähnte ihn lobend in seinem Buch „Mein Kampf“.