Karl Rapold (4.5.1893 Wegscheid – 2.1.1943 München) und Maria Rapold (15.9.1901 München – ?)

Biographies
Verfasst von Christoph Wilker

Verfolgte Zeugen Jehovas

Karl Rapold ließ sich 1922, ein Jahr nach seinem Austritt aus der katholischen Kirche, als Bibelforscher taufen. Anfang 1923 starb seine damalige Ehefrau, und er war nun allein für das gemeinsame Kind verantwortlich. Der Beamte der Reichsbahn heiratete wieder. Seine zweite Frau Maria hatte sich bereits 1918 als Jugendliche den Bibelforschern angeschlossen.

Das Ehepaar Rapold, inzwischen Eltern eines weiteren Kindes, bekannte sich auch unter dem Verbot der NS-Zeit zu den Zeugen Jehovas. Es stellte seine Wohnung an der Blutenburgstraße für Bibelbesprechungen zur Verfügung, spendete für die Unterstützungskasse „Gute Hoffnung“ und bezog regelmäßig den „Wachtturm“. Deshalb verurteilte das Sondergericht München am 23. März 1937 Karl Rapold zu sechs Monaten, Maria Rapold zu drei Monaten Gefängnis. Karl Rapold starb 1943. Über die Umstände seines Todes liegen keine Informationen vor. Über das weitere Leben von Maria Rapold und den Kindern ist nichts bekannt.

Quellen

Staatsarchiv München, StAnw 8551.

Empfohlene Zitierweise

Christoph Wilker: Rapold, Karl und Maria (publiziert am 01.02.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/en/lexikon/artikel?tx_nsdlexikon_pi3%5Baction%5D=show&tx_nsdlexikon_pi3%5Bcontroller%5D=Entry&tx_nsdlexikon_pi3%5Bentry%5D=668&cHash=56f566e3ee748ea10d47972321ab8515