Am 25.11.1923 unterstellte sich der kurz zuvor gegründete Deutsche Kampfbund mit Zustimmung aller in ihm vereinigten Organisationen – Reichsflagge, Bund Oberland und SA – der politischen Leitung Adolf Hitlers. Dagegen erhob sich in der Nürnberger Ortsgruppe der Reichsflagge Widerspruch, dem der Landesleiter Adolf Heiß schließlich nachgab. Er verweigerte Adolf Hitler, in Nürnberg zu den Mitgliedern sprechen zu dürfen und stellte auf der Landestagung der Reichsflagge am 7.10.1923 die Vertrauensfrage. Die Ortsgruppen München, Schleißheim, Augsburg und Memmingen sprachen sich gegen Heiß aus und wurden daraufhin von ihm als aufgelöst erklärt. Ernst Röhm antwortete noch am selben Tag mit dem Zusammenschluss dieser Ortsgruppen zur ‚Reichskriegsflagge‘.
Ihr erstes Mitteilungsblatt betonte „die Schaffung eines rein militärischen Verbandes“ und den Ausschluss „von Personen, die Bindungen mit parlamentarischen Parteien haben“ (IfZ, ED 7, Band 1, 15-17). Als aktivistischer Kern des Kampfbunds beteiligte sich die Reichskriegsflagge am Hitler-Ludendorff-Putsch und wurde am 9.11.1923 verboten.