Die Reichspropagandaämter entstanden 1937 in jedem Gau der NSDAP durch die per ‚Führererlass‘ verfügte Umbenennung der Landesstellen des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Mit der Errichtung verfolgte das Ministerium das Ziel, die eigene Politik auf dem Feld von Kultur und Propaganda reichsweit durchzusetzen und die regionale Umsetzung zu kontrollieren. Infolgedessen waren die Ämter hauptsächlich mit der Lenkung der regionalen und lokalen Presse sowie mit der Durchführung von Veranstaltungen und Propagandakampagnen etwa in Form von Plakaten, Filmen oder auch Ausstellungen befasst. Personell waren die Ämter entspechend der Geschäftsordnung von 1939 neben der Leitung mit vier Referenten, einem Lektor, einer Registraturkraft und mehreren Schreibkräften ausgestattet. In der Regel waren die Ämter personell wie auch von den Arbeitsabläufen her eng mit lokalen Parteidienststellen verzahnt, insbesondere den Gaupropaganda- und den Gaupresseämtern.
Das Münchner Amt veranstaltete - zusammen mit der Gauleitung - zum Beispiel 1937 die im Deutschen Museum gezeigte antisemitische Ausstellung Der ewige Jude oder 1940 Vorführungen des antisemitischen Hetzfilms Jud Süß. Leiter des Amtes in München, wie auch zuvor der Landesstelle, war zunächst der stellvertretende Gauleiter Otto Nippold. Seinen Sitz hatte das Amt bis 1938 im Gebäude der Gauleitung in der Prannerstraße 20; dann erfolgte ein Umzug in die Theatinerstraße 23. Dort waren nun auch die ebenfalls dem Reichspropagandaministerium unterstehenden Landesstellen der Reichskultur- und der Reichsschrifttumskammer untergebracht, außerdem das Gaupresseamt und das Amt des Landeskulturwalters. Nach dem Tod Otto Nippolds 1940 übernahm Gauamtsleiter und Landeskulturwalter Karl Müller die Leitung des Reichspropagandaamts München.