Josef Schmäling (16.5.1898 München – 1.9.1976 München)

Nach seinem Abitur 1917 wurde Schmäling sofort zum Kriegsdienst eingezogen, nach Kriegsende war er in der Einwohnerwehr und im Freikorps Isengau aktiv. Schmäling trat 1919 in den Dienst der Polizeidirektion München, wo er seit 1923 in der Politischen Abteilung tätig war. 1933 wurde er in die Bayerische Politische Polizei übernommen. Er trat 1938 der SS und 1940 der NSDAP bei. Bereits im September 1938 wurde der Gestapobeamte Schmäling Leiter eines Teilkommandos der Sicherheitspolizei bei der Besetzung des „Sudetenlandes“. Weitere Einsätze folgten in Polen und Frankreich, wo er zunächst beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Paris tätig war. Ab dem 1.6.1942 fungierte Kriminalrat und SS-Sturmbannführer Schmäling als Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Nancy und war dort auch für die Deportation der jüdischen Bevölkerung aus diesem Gebiet nach Auschwitz verantwortlich.

Nach Kriegsende wurde Schmäling interniert und von der Spruchkammer als Mitläufer eingestuft. Das Bayerische Landeskriminialamt lehnte 1953 sein Bewerbungsgesuch ab, ihm glückte dennoch die Rückkehr in den Polizeidienst und er wurde als Kriminalrat pensioniert. In den 1960er-Jahren ermittelte die Münchner Staatsanwaltschaft wegen der Deportationen in Nancy gegen ihn, stellte das Verfahren aber aus gesundheitlichen Gründen ein.