Sofie Höllenreiner, lebte mit ihrer Familie und einem Großteil der Verwandtschaft in München, wo sie vor allem als Hausiererin arbeitete. Im Mai 1934 heiratete sie den Händler und Schmied Johann Schönberger. Gemeinsam hatten sie drei Kinder. Nach Ausbruch des Krieges wurde Johann Schönberger zur Kriegsmarine eingezogen. Mehrmals wurde er aufgefordert, sich von seiner Frau, die von den Nationalsozialisten als ‚Zigeunermischling‘ diskriminiert wurde, scheiden zu lassen, was er jedoch vehement zurückwies. Als die alliierten Bombenangriffe zunahmen und auch die Repressalien der Nationalsozialisten gegen Sinti*zze und Rom*nja immer stärker wurden, flüchtete Sofie Schönberger mit ihren Kindern nach Rott am Inn. Dort gingen die drei Kinder zur Schule. Wie viele deutsche Sinti*zze und Rom*nja, die von der Deportation ins KZ Auschwitz-Birkenau verschont blieben, musste auch Sofie Schönberger sich sterilisieren lassen. Am 18.3.1944 begab sie sich dazu in die Universitätsfrauenklinik München, wo der Eingriff vorgenommen wurde.
Nach dem Krieg kehrte die Familie wieder nach München zurück. Ein Großteil der Verwandtschaft war 1943 ins ‚Zigeunerlager‘ Auschwitz-Birkenau deportiert worden. Dort und in anderen Konzentrationslagern waren viele Geschwister, Nichten und Neffen ermordet worden oder aufgrund der unmenschlichen Haftbedingungen verstorben.