Als Folge der Revolution von 1918 führte das Selbstverwaltungsgesetz vom 22.5.1919 die Prinzipien der Volkssouveränität und Selbstbestimmung ins Gemeinderecht ein: Der Stadtrat wurde zum einzigen kommunalen Verwaltungsorgan neben dem Bürgermeister, die Verwaltung erhielt mehr Eigenverantwortung und zusätzliche Kompetenzen. Die erste Stadtratswahl nach allgemeinem Wahlrecht im Juni 1919 brachte eine Mehrheit für die Sozialisten.
Die von Bürgermeister Eduard Schmid (SPD) verantwortete kommunalpolitische Arbeit stand dabei noch ganz im Zeichen der Bewältigung der drängenden Probleme der Nachkriegszeit: miserable Versorgungslage, Demobilisierung, hohe Arbeitslosigkeit, weit verbreitete Armut, Finanzkrise und schließlich Inflation. Es entstanden eine Reihe neuer städtische Ämter wie das Wohlfahrtsamt, das Jugendamt und das Gesundheitsamt. Die Hyperinflation 1923 stürzte die Stadt und ihre Bevölkerung erneut in eine Krise, die radikale Parteien wie die NSDAP auf den Plan rief, die am 8./9.11.1923 den Hitler-Putsch unternahm.
Mit der Währungsstabilisierung erholte sich auch die Wirtschaft langsam wieder; obwohl die extremistischen Parteien bei den Stadtratswahlen Ende 1924 Stimmen dazu gewannen, beruhigte sich die allgemeine Lage. Die Stadtverwaltung unter Bürgermeister Karl Scharnagl (BVP) machte die kommunale Wohnungspolitik und die Wohnungsbauförderung zu einem Hauptthema ihrer Arbeit. Die kurze Phase der politischen Gestaltungsfreiheit endete durch die heraufziehende Weltwirtschaftskrise, die zeitlich mit dem Kommunalwahlkampf 1929 zusammenfiel. Trotz enormen Aufwands verfehlte die NSDAP ihr Ziel der Machtübernahme im Münchner Rathaus. Karl Scharnagl wurde als Oberbürgermeister erneut bestätigt.
Der Stadtverwaltung gelang es jedoch in den folgenden Jahren nicht, die mittlerweile in allen Teilen der Gesellschaft angekommene Armut, von der im Jahr 1932 jeder vierte Münchner betroffen war, aufzufangen. Infolge steigender Wohlfahrtsausgaben bei sinkenden Gewerbeeinnahmen kollabierte der städtische Haushalt und provozierte den staatlichen Eingriff in die städtische Selbstverwaltung.
Die nationalsozialistische Machtübernahme des Rathauses vollzog sich innerhalb weniger Monate von März bis Juli: Nach dem erzwungenen Rücktritt Oberbürgermeister Scharnagls am 20.3.1933 erfolgte Ende April 1933 die „Gleichschaltung“ des Stadtrats. Da die NSDAP bei einer Verteilung der Mandate entsprechend des Ergebnisses der Reichstagswahl vom 5.3.1933 trotz des Verbots der KPD noch keine Mehrheit erreicht hätte, wurde das Gremium verkleinert. Infolge von Gewaltmaßnahmen und Drohungen gegen die übrigen Stadträte der BVP und der SPD, die im Juni 1933 reichsweit verboten wurde, schieden alle übrigen nicht-nationalsozialistischen Stadträte aus.
Am 25.7.1933 hielt der rein nationalsozialistische Stadtrat eine Feierstunde ab. Während der Umbau des Stadtrats in ein rein nationalsozialistisches Gremium bereits Mitte Juli 1933 abgeschlossen war, nahm die Disziplinierung der damals rund 15.000 Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung etwas mehr Zeit in Anspruch. Das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7.4.1933 bot dem neu ernannten Leiter des Münchner Personalreferats Karl Tempel das geeignete Instrumentarium, um die Stadtverwaltung auf Linie zu bringen und unliebsame Mitarbeiter zu entfernen. 83 Beamte und 250 Arbeiter schieden vor diesem Hintergrund bis Juli 1934 aus der Stadtverwaltung aus, die überwiegende Mehrheit arrangierte sich mit dem NS-Staat oder unterstützte das NS-Regime aktiv. Besonderen Eifer legte die Verwaltung etwa bei der Durchführung antisemitischer Maßnahmen und der Auslegung antijüdischer Gesetze an den Tag.
Die Deutsche Gemeindeordnung von 1935 höhlte die gemeindliche Selbstverwaltung gänzlich aus, indem Landesrecht beseitigt und dem ernannten Bürgermeister die Gesamtverantwortung für die Verwaltung übertragen wurde. Gleichzeitig wurde die Position der Fachreferenten gestärkt, was in München vor allem dem ehrgeizigen Karl Tempel zupass kam, der seine Macht weiter ausbaute, ehe er 1940 an der Front starb.
Etwa zur selben Zeit setzten die ersten Bombardierungen Münchens ein, die eine kaum vorbereitete Stadtverwaltung vor neue Herausforderungen stellte. Vor allem in den letzten beiden Kriegsjahren übernahm die Stadtverwaltung Krisenbewältigungsfunktionen, in die sich immer stärker Parteistellen einschalteten. In seiner Funktion als „Reichsverteidigungskommissar“ etablierte Gauleiter Paul Giesler eine Ersatzverwaltung der NSDAP, die die kommunale Stadtverwaltung als Ausführungsinstanz zu degradieren versuchte. Die Parteipräsenz in der Öffentlichkeit diente auch dazu, einer Entloyalisierung der Bevölkerung gegenüber dem NS-Regime entgegenwirken. Während die von der Partei etablierten Strukturen allerdings in den letzten Kriegswochen erodierten, führte die verbliebene städtische Rumpfverwaltung ihre Notstandspolitik über die Zäsur des Kriegsendes und der Besetzung Münchens durch die amerikanischen Truppen am 30.4.1945 fort.
Die Militärregierung unter Stadtkommandant Major Eugene Keller setzte mit Karl Scharnagl den kommunalpolitisch erfahrenen Bürgermeister der Weimarer Jahre wieder ein. Neben der Grundversorgung der rasch anwachsenden Münchner Stadtbevölkerung war Scharnagl für die Entnazifizierung von Menschen, Wohnraum und des öffentlichen Raums zuständig. Ein personeller Neuanfang innerhalb der Stadtverwaltung scheiterte allerdings an den Erfordernissen der Notzeit; infolge der Entlassung von 3.000 städtischen Beamten und Angestellten bis Oktober 1945 drohte die Stadtverwaltung zusammenzubrechen, sodass die strenge politische Linie aufgegeben werden musste.
Karl Meitinger, der bereits von 1938 bis 1945 Stadtbaurat gewesen war, übte dieses Amt bis zu seinem Rücktritt 1946 weiterhin aus und entwickelte einen Wiederaufbauplan, bei dem Rekonstruktionen von historischen Monumentalbauten und Kunstdenkmälern neben betont schlicht gestalteten (Zweck-)Bauten, modernen Hochhäusern und einem zukunftsweisenden Straßenausbau standen. Mit dem populären Oberbürgermeister Thomas Wimmer begann ab 1948 die Zeit des Wiederaufbaus der Stadt. Die von ihm selbst maßgeblich gestaltete „Rama-dama-Aktion“ vom Oktober 1949 symbolisierte den gemeinschaftlichen Willen zum Wiederaufbau Münchens. So wurde der einmillionste Münchner im Dezember 1957 bereits in eine wirtschaftlich aufstrebende Stadt und ein wiedererrichtetes Zentrum für Kunst und Kultur hineingeboren.
1960 wurde Hans-Jochen Vogel Oberbürgermeister Münchens. Der Jurist Vogel pflegte einen nüchternen, technokratischen Politikstil, seine Amtszeit stand ganz im Zeichen der allgemeinen Planungs- und Wachstumseuphorie der 1960er-Jahre. Der 1963 vom Stadtrat verabschiedete „Stadtentwicklungsplan“ konzentrierte sich auf die Themen Wohnungsbau, Verkehrsplanung und wirtschaftliche Standortverbesserung. Der Zuschlag für München als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1972 bescherte der Stadt in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre einen regelrechten „Olympia-Boom“, ehe der allgemeine Wirtschaftsabschwung ab 1973 auch München erreichte.
Die im Zusammenhang mit den Studentenunruhen der späten 1960er-Jahre bereits erstmals gestellte Frage nach der Rolle Münchens im „Dritten Reich“ griff die Stadtverwaltung erst um die Jahrtausendwende wieder auf, als u.a. die Errichtung eines NS-Dokumentationszentrum innerhalb der Münchner Stadtverwaltung beschlossen wurde sowie in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität ein umfangreiches Forschungsprojekt zur Rolle der Stadtverwaltung etabliert wurde. Mit über 40.000 Mitarbeiter*innen hat München heute die größte Kommunalverwaltung Deutschlands.