Wilhelm Supp (3.7.1906 Nürnberg – 9.1.1998 Erding/München)

Supp war ab 1923 bei der Polizeiverwaltung Nürnberg beschäftigt und dort seit 1925 bei der Kriminalpolizei tätig. Im März 1933 trat er in die NSDAP, im Juni 1933 in die SS ein und war 1934 an der Aktion gegen die Röhm-Anhänger beteiligt. Im Februar 1941 wurde er von der Kriminalpolizeistelle Nürnberg-Fürth zum Reichssicherheitshauptamt abgeordnet und im dortigen Amt V (Reichskriminalpolizeiamt) Leiter der ‚Reichszentrale zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens‘, wo er nach eigenen Worten dazu beitrug, „die Rassenfrage auf diesem Sektor zu lösen“ (Lebenslauf SSO-Akte). In Zusammenarbeit mit der ‚Rassenhygienischen Forschungsstelle‘ ermöglichten Supp und seine Mitarbeiter die Verschleppung von über 20.000 Sinti*zze und Rom*nja in das ‚Zigeunerlager Auschwitz‘, das Supp im Mai 1943 besuchte. Im November 1943 wurde er zurück nach Nürnberg versetzt.

Seit den 1950er-Jahren war Supp im Bayerischen Landeskriminalamt tätig, wo er 1960 Hanns Eller als Leiter der Abteilung Fahndung ablöste, der auch die bayerische ‚Landfahrerzentrale‘ unterstand. Im selben Jahr ermittelten nacheinander die Staatsanwaltschaften Frankfurt, Köln und München I gegen Supp und seinen Mitarbeiter Josef Eichberger, doch die Ermittlungen wurden am 11.12.1963 eingestellt. Die Beschuldigten hatten erfolgreich jede persönliche Verantwortung und selbst jedes Wissen über die katastrophalen Zustände im ‚Zigeunerlager Auschwitz‘ bestritten.