Quellen
Distl, Dieter: Ernst Toller. Eine politische Biographie, Schrobenhausen 1993.
Dove, Richard: Ernst Toller. Ein Leben in Deutschland, München 1993.
Toller, Ernst: Eine Jugend in Deutschland, Autobiographie, Amsterdam 1933.
Admission free
Schriftsteller, Politiker und Räterepublikaner
Toller stammte aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie, ging in Bromberg zur Schule und begann 1914 ein Jura-Studium in Grenoble. Als Kriegsfreiwilliger (1. Königlich Bayerisches Fußartillerie-Regiment) kämpfte er vor Verdun und wurde 1916 nach einem Nervenzusammenbruch aus der Armee entlassen. 1917 nahm er an der Münchner Universität ein Studium auf und entwickelte sich zum radikalen Kriegsgegner. Er kam mit anderen Oppositionellen wie Kurt Eisner, Erich Mühsam und Felix Fechenbach in Kontakt, trat der USPD bei und übte schnell einen großen Einfluss auf die Partei aus. Nach der Ermordung Eisners wurde er im März 1919 ihr Vorsitzender in Bayern. Toller gehörte zu den maßgeblichen Initiator*innen der ersten Münchner Räterepublik, war Vorsitzender des Zentralrats und Abschnittskommandant der Roten Armee.
Nach der Niederschlagung der Räterepublik wurde er wegen „Hochverrat“ zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, die er in Niederschönenfeld absaß, wo er auch seine schriftstellerische Tätigkeit wieder aufnahm. In Berlin lebend und nach wie vor als radikaler Pazifist aktiv, gehörte er zu den steten Mahner*innen vor der nationalsozialistischen Gefahr und stand 1933 – bereits im Exil – auf der ersten „Ausbürgerungsliste“ des NS-Regimes. 1939, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, verübte Toller in der Emigration Selbstmord.
Distl, Dieter: Ernst Toller. Eine politische Biographie, Schrobenhausen 1993.
Dove, Richard: Ernst Toller. Ein Leben in Deutschland, München 1993.
Toller, Ernst: Eine Jugend in Deutschland, Autobiographie, Amsterdam 1933.