Quellen
Klee, Ernst: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt a.M. 2007, S. 674.
Voit, Friedrich: Karl Wolfskehl. Leben und Werk im Exil, Göttingen 2005.
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Schriftsteller und Übersetzer
Karl Wolfskehl stammte aus einer assimilierten jüdischen Patrizierfamilie in Darmstadt. Der Vater Otto Wolfskehl war Rechtsanwalt, Bankier und Landtagsabgeordneter. Karl Wolfskehl studierte Altgermanistik, Religionsgeschichte, Mythologie und Archäologie in Gießen, Leipzig und Berlin und wurde 1893 promoviert. Im selben Jahr zog er nach München, wo er schnell Anschluss an die maßgeblichen Künstlerzirkel fand. So war er Mitglied des George-Kreises und Mitherausgeber der Zeitschrift Blätter für die Kunst, dem Sprachrohr des Münchner Kosmiker-Kreises.
Bis Anfang 1930er-Jahre gehörte er zu den bekanntesten Gestalten des geistigen München, für das sein Haus einer der am meisten frequentierten Treffpunkte wurde. Zu seinen Vorbildern gehörten der Altertumsforscher Johann Jakob Bachofen und die Philosophen Lazarus Geiger und Friedrich Nietzsche. Die Politik betrachtete Wolfskehl nüchtern und analytisch: Noch am Tag der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler ging er mit seiner Lebensgefährtin Margot Ruben nach Italien. 1938 wanderten die beiden nach Neuseeland aus, das Wolfskehl sein ‚Antithule‘ nannte und wo er 1948 starb.
Klee, Ernst: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt a.M. 2007, S. 674.
Voit, Friedrich: Karl Wolfskehl. Leben und Werk im Exil, Göttingen 2005.