Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LKA 755.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, MInn 103408.
Staatsarchiv München, Pol. Dir. 7033.
Staatsarchiv München, Spruchkammern K 2031, Zeiser Josef.
Admission free
Kriminalbeamter, an der Verfogung der Sint*izze und Rom*nja in München beteiligt
Der Sohn eines Kleinbauern nahm von 1916 bis 1918 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. 1921 trat er in die Bayerische Landespolizei ein, wechselte 1923 zur Schutzpolizei und 1930 zur Kriminalpolizei München. Im März 1939 wurde er im Rang eines Kriminaloberamtmannes zur ‚Dienststelle für Zigeunerfragen‘ versetzt. Als rangniedrigster Beamter war er dort für die Erfassung und Überwachung der Sinti*zze und Rom*nja zuständig. Im Rahmen von Kontrollen und bei Verhaftungen kam er dabei häufig mit den Betroffenen in Kontakt und wurde deshalb von diesen als einer der Hauptverantwortlichen für die gegen sie verhängten Verfolgungsmaßnahmen angesehen. Zusammen mit seinem Vorgesetzten August Wutz bereitete er die Deportation im März 1943 vor und begleitete den Deportationszug nach Auschwitz.
Nach Kriegsende blieb Zeiser trotz Protesten von überlebenden Sinti*zze und Rom*nja zunächst weiter im Amt. Im Mai 1946 wurde er in das neu geschaffene Landeserkennungsamt übernommen und dort Leiter der ‚Dienststelle für Zigeunerfragen‘. Erst als ihm Dienstvergehen nachgewiesen werden konnten, wurde er Ende 1946 suspendiert und dann wegen Urkundenfälschung zu einer Geldstrafe verurteilt. Er hatte aus persönlichen Gründen versucht, einen Sinto beim Gewerbeamt anzuschwärzen. 1947 verhängte eine Münchner Spruchkammer gegen ihn Berufsverbot und verurteilte ihn zu zehn Jahren Arbeitslager. Im Juli 1948 verfügte die Berufungskammer jedoch seine Entlassung aus dem Lager und stellte im März 1949 das Verfahren gegen ihn ein.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LKA 755.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, MInn 103408.
Staatsarchiv München, Pol. Dir. 7033.
Staatsarchiv München, Spruchkammern K 2031, Zeiser Josef.