Maria Baumgartner (26.6.1881 Gföreth/Fürstenzell – ?)

Biografien
Verfasst von Christoph Wilker

Verfolgte Zeugin Jehovas

Maria Baumgartner, um 1945 | BayHStA, LEA 315

Die Mutter von zwei Kindern trat 1922 aus der katholischen Kirche aus und ließ sich im Jahr darauf als Bibelforscherin taufen. 1932 verstarb ihr Ehemann. 1934 bis Anfang 1937 leitete die ausgebildete Köchin eine Zelle der Zeugen Jehovas in ihrer eigenen Wohnung in der Ludwigvorstadt. Sie nahm Spenden für die Unterstützungskasse „Gute Hoffnung“ entgegen und spendete auch selbst. Für die Protestaktionen der Zeugen Jehovas vom 12. Dezember 1936 und 11. Februar 1937 erhielt Maria Baumgartner eine größere Anzahl der Flugblätter „Resolution“ und gab diese teilweise an die Mitglieder ihrer Zelle zur Verbreitung weiter. In der Folge der zweiten Aktion wurde sie verhaftet und vor dem Sondergericht München angeklagt.

Das Gericht attestierte ihr in seinem Urteil vom 7. September 1937, sie habe sich „besonders aktiv und hartnäckig“ (StAM, StAnw 8460) für Ihre Glaubensgemeinschaft eingesetzt und verurteilte Maria Baumgartner zu sieben Monaten Gefängnis. Sie überlebte die NS-Zeit; über ihren weiteren Lebensweg nach 1945 liegen keine Informationen vor.




Quellen

Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 315.
Staatsarchiv München, StAnw 8460.




Empfohlene Zitierweise

Christoph Wilker: Baumgartner, Maria (publiziert am 01.02.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/lexikon/artikel/baumgartner-maria-66