Walter Eichler (8.4.1915 München – 10.7.2001 München)

Biografien
Verfasst von Margrit Grubmüller/Kurt Lehnstaedt

Widerstandskämpfer und Mitglied des ISK

Walter Eichler war Eisendreher und Mitglied des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes. Er war mit Hans Lehnert, dem Leiter der Münchner Gruppe des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK), befreundet und beteiligte sich an den Widerstandsaktionen des ISK. Während seines Arbeitsdienstes in Thannhausen wurde er im Juli 1938 verhaftet. Ludwig Koch hatte vergeblich versucht, ihn zu warnen.

Eichler wurde vor dem Volksgerichtshof angeklagt wegen Beteiligung an einem Verbrechen des Hochverrats, der Bildung einer illegalen Organisation und der Verbreitung illegaler Schriften. Er wurde zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Amberg, Waldheim und Untermaßfeld verbüßte, und anschließend in das KZ Dachau verbracht. Amerikanische Soldaten befreiten ihn auf dem Todesmarsch bei Wolfratshausen. Zu diesem Zeitpunkt war er 30 Jahre alt; von seinem 23. bis zu seinem 30. Lebensjahr war er Gefangener der Nationalsozialisten.

Über seine Tätigkeiten nach 1945 ist nichts bekannt.

Quellen

Bayerisches Landesamt für Finanzen München, LEA, EG 6234.
Zarusky, Jürgen/Mehringer, Hartmut: Widerstand als "Hochverrat" 1933 - 1945. Die Verfahren gegen deutsche Reichsangehörige vor dem Reichsgericht, dem Volksgerichtshof und dem Reichskriegsgericht. Mikrofiche-Edition und Erschließungsband, München 1994/1998, Fiches 0565f., 0587

Empfohlene Zitierweise

Margrit Grubmüller/Kurt Lehnstaedt: Eichler, Walter (publiziert am 24.01.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/lexikon/artikel/eichler-walter-178