NS-Betriebszellenorganisation (NSBO)

Organisationen
Verfasst von Andreas Eichmüller

Arbeitnehmerorganisation der NSDAP

Die NSBO wurde 1928 als Zusammenschluss einiger bestehender Betriebsgruppen der NSDAP gegründet. 1931 wurde sie in die in München ansässige Reichsorganisationsleitung der NSDAP eingegliedert, zunächst als Abteilung, 1934 als Hauptamt. Mit der NSBO verfolgte die Partei das Ziel, eine Organisation zur Sammlung und Werbung von Arbeiter*innen für die nationalsozialistische Bewegung zu schaffen. Gewerkschaftlicher Aktivitäten sollte sich die NSBO dabei aber enthalten. Trotzdem beteiligten sich manche NS-Betriebszellen an Streiks und Betriebsratswahlen.

Die Mitgliederzahl und der Einfluss der NSBO in den Betrieben und in der Arbeiterschaft blieben bis zur Machtübernahme gering. Eine führende Rolle spielte die NSBO bei der Besetzung der Gewerkschaftshäuser und Zerschlagung der Gewerkschaften Anfang Mai 1933. Mit der Gründung und dem nachfolgenden Aufstieg der Deutschen Arbeitsfront (DAF) büßte die NSBO jedoch stark an Bedeutung ein. 1935 ging sie in der DAF auf.

Quellen

Kratzenberg, Volker: Arbeiter auf dem Weg zu Hitler? Die Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation. Ihre Entstehung, ihre Programmatik, ihr Scheitern 1927–1934, Frankfurt am Main u. a. 1987.
Mai, Gunther: Die Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation. Zum Verhältnis von Arbeiterschaft und Nationalsozialismus. In: VfZG, 31, 1983, S. 573–613.

Empfohlene Zitierweise

Andreas Eichmüller: NS-Betriebszellenorganisation (NSBO) (publiziert am 26.10.2023), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/lexikon/artikel/ns-betriebszellenorganisation-nsbo-604