Rassenpolitisches Amt der NSDAP

Organisationen
Verfasst von Andreas Eichmüller

Abteilung der NSDAP zur Durchsetzung der rassistischen Ideologie der Partei

Das Rassenpolitische Amt wurde 1934 gegründet und war Teil der Reichsleitung der NSDAP. Seine Hauptaufgaben lagen in der Verbreitung und Durchsetzung der nationalsozialistischen Rassenideologie durch Propaganda, Schulungen und Publikationen wie der von ihm herausgebenen Zeitschrift „Neues Volk“. Das in Berlin ansässige Amt wurde von dem Mediziner Walter Groß (1904-1945) geführt und verfügte seit 1936 über eine eigene Rednerschule in Babelsberg. Bedeutung erlangte das Amt vor allem in der Frühphase des NS-Regimes, als es ihm gelang, bei der Behandlung des Themas „Rasse“ einheitliche Sprachregelungen durchzusetzen und Einfluss auf die entsprechende Gesetzgebung zu nehmen.

Regionale Untergliederungen bestanden auf Gau- und Kreisebene. Das Rassenpolitische Amt der Gauleitung München-Oberbayern hatte seinen Sitz in der Poliklinik der Universität in der Pettenkofer Straße 8a. Geleitet wurde es seit 1934 vom Chef der Klinik Heinz Kürten, der an der Ludwig-Maximilians-Universität eine Professur für Innere Medizin, Erblehre und Rassenhygiene innehatte.




Quellen

Uhle, Roger: Rassenpolitisches Amt der NSDAP, in: Ingo Haar/Michael Fahlbusch (Hg.): Handbuch der völkischen Wissenschaft, München 2008, S. 506-511.
Uhle, Roger: Neues Volk und reine Rasse. Walter Gross und das Rassenpolitische Amt der NSDAP (RPA), Diss. Aachen 1999.

Empfohlene Zitierweise

Andreas Eichmüller: Rassenpolitisches Amt der NSDAP (publiziert am 26.10.2023), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/lexikon/artikel/rassenpolitisches-amt-der-nsdap-670