Rote Hand (Wochenzeitung)

Organisationen
Verfasst von Paul Hoser

Antisemtisch-nationalistische satirische Wochenzeitschrift, 1918 – 1922

Karikatur aus der "Roten Hand", 8.11.1921 | BSB, port-018369

Rote Hand hieß eine von Dezember 1918 bis August 1922 erscheinende satirische Wochenschrift. Herausgeber war der Maler Oskar Petersen, der sich ‚Ost-Petersen‘ nannte. Seit August 1919 wurde das Blatt von der Druckerei des Völkischen Beobachters hergestellt. Der äußeren Form nach war es einer Zeitung nachgebildet. Die Artikel waren jedoch alle von fiktivem Gehalt. Der Text dominierte, doch waren auch satirische Zeichnungen enthalten. In der ersten Zeit widmete sich die Zeitschrift völlig der Bekämpfung der Revolution. In der Zeit der Räterepublik war die Rote Hand verboten.

Inhaltlich war sie gegen den Kommunismus und dem ‚Schmachfrieden‘ von Versailles gerichtet. Frankreich stellte man als Macht dar, die Deutschland sadistisch quälte. Demokratische Politiker wie Ebert und Erzberger wurden unentwegt verächtlich gemacht, Minister die wegen der Reparationen verhandelten, beschimpfte man als „hündisch“. Positive Kontrastfiguren waren andererseits Kurt Eisners Mörder Anton Graf Arco, Georg Escherich als Organisator der Einwohnerwehren oder Ministerpräsident Gustav von Kahr. Das Blatt war von antisemitischen Formulierungen durchtränkt. 1922 kam es nur mehr als Beilage der Neuen Süddeutschen Illustrierten heraus.

Quellen

Rote Hand, Dezember 1918 bis Nr. 91/92 vom August 1922.

Empfohlene Zitierweise

Paul Hoser: Rote Hand (Wochenzeitung) (publiziert am 15.02.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/lexikon/artikel/rote-hand-wochenzeitung-718