Michaela Meise

Unter dem Titel Antifaschistische Schlager und Chansons trat Michaela Meise zur Eröffnung der Ausstellung Tell me about yesterday tomorrow (28. Nov. 2019 bis 18. Okt. 2020) auf.

Über die Künstlerin

Michaela Meises (*1976 in Hanau) recherchebasierte Kunst ist geprägt von ihrem Interesse für Übertragungen und Bedeutungsverschiebungen. Neben Musikprojekten und Performances umfasst ihr Werk Zeichnungen, Skulpturen und Videos. 2005 veröffentlichte sie zusammen mit dem Künstler Sergej Jensen das Cover-Album Songs of Nico. 2011 folgte ihr Solodebüt Preis dem Todesüberwinder mit Interpretationen von Kirchenliedern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Ihre Veröffentlichung Ich bin Griechin (2018) ist eine Sammlung ins Deutsche übersetzter europäischer Lieder der 1960er Jahre.

Antifaschistische Schlager und Chansons

Konzert, 27. November 2019

Unter dem Titel Antifaschistische Schlager und Chansons präsentierte Michaela Meise zusammen mit der Gitarristin Barbara Wagner und dem Schlagzeuger Simeon Cöster eine Auswahl von Liedern ihres 2018 veröffentlichen Albums Ich bin Griechin. Auf ihrer Platte widmet sich Michaela Meise der europäischen Chansonszene der Nachkriegszeit. Der Titel bezieht sich auf das Album Je suis Grecque, das die Sängerin Melina Mercouri in den 1970er Jahren veröffentlichte, nachdem ihr von der griechischen Militärjunta die Staatsbürgerschaft entzogen worden war. Die von Meise zusammengetragenen Kompositionen von Mikis Theodorakis, Barbara, Maria Tănas und anderen sind populär und politisch zugleich. Ihre Texte reflektieren Erfahrungen des Krieges, den Holocaust sowie die einsetzende Arbeitsmigration. Gleichzeitig erzählen sie von geliebten Menschen und Momenten der Versöhnung. Durch akribische Übersetzungen ins Deutsche und eine musikalische Neuinterpretation trägt Meise sowohl den Inhalt als auch die Bedeutung dieser Lieder in die Gegenwart.