Über das digitale Geschichtsprojekt
Departure Neuaubing ist ein digitales Ausstellungsprojekt zur Geschichte der nationalsozialistischen Zwangsarbeit und ihrer Auswirkungen bis in die Gegenwart. Digitale Medien bieten die Möglichkeit, Distanzen zu überwinden, transnationale Verweise sowie transhistorische Verknüpfungen aufzuzeigen. Mit der NS-Zwangsarbeit war die Verschleppung von Menschen aus vielen europäischen Ländern verbunden. Auch in München-Neuaubing als einem Zentrum der NS-Rüstungsindustrie, wurden Menschen aus der Sowjetunion, Polen, Niederlande, Frankreich und Italien und weiteren Ländern zur Arbeit gezwungen und in einem der zahlreichen NS-Zwangsarbeiter*innenlager untergebracht.
Das digitale Geschichtsprojekt setzt an diesen historischen Zusammenhängen an und richtet den Blick auf die europäischen Verbindungslinien bis heute. Im Fokus von Departure Neuaubing stehen Fragen nach dem Umgang mit den Erfahrungen im Nachkriegseuropa, nach Kontinuitäten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und nach der Bedeutung der historischen Erfahrungen für die Gegenwart.
Gemeinsam mit Mediale Pfade, dem Studio Paintbucket Games sowie den Künstler*innen Sima Dehgani, Leon Kahane & Fabian Bechtle, Hadas Tapouchi und Franz Wanner sind sechs vielfältige Projekte entstanden, die sich mit Themen wie erzwungene Migration und Ausbeutung, Verlust und Erinnerung sowie Geschichtsnarrativen und Kontinuitäten auseinandersetzen. Departure Neuaubing bietet künstlerische, wissenschaftliche und spielerische Zugänge an und setzt das Wissen über die Geschichte der Zwangsarbeit in Beziehung zu gegenwärtigen Verhältnissen.
Departure Neuaubing ist online zugänglich und wird zudem im NS-Dokumentationszentrum München präsentiert. Die Bühnenbildnerin Janina Sieber hat dafür eine spezifische Architektur für das Foyer entworfen, die zum Verweilen und zur Beschäftigung einlädt.