Umgestaltung und Nutzung
in der NS-Zeit
Schon immer diente der Königsplatz als Ort öffentlicher Veranstaltungen und politischer Versammlungen. Im Zuge des schnellen Wachstums der Stadt und der politischen Veränderungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen wiederholt Vorschläge auf, den Platz umzugestalten. Aber erst die Nationalsozialisten sollten seinen Charakter und seine Bedeutung durchgreifend verändern.
1930 erwarb die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) mit Unterstützung aus dem Münchner Großbürgertum das Palais Barlow in der Brienner Straße. Das zur Parteizentrale umgebaute ‚Braune Haus‘ in unmittelbarer Nähe des prächtigen Münchner Königsplatzes machte den Aufstieg der Partei sichtbar, die wenige Jahre zuvor noch unbedeutend und zeitweise verboten gewesen war.
Kurz nach seiner Ernennung zum Reichskanzler beauftragte Adolf Hitler 1933 seinen bevorzugten Architekten Paul Ludwig Troost mit der Neugestaltung des Platzes und der Errichtung neuer Parteigebäude an dessen Ostseite. Hitler demonstrierte mit seinem ersten monumentalen Bauprojekt von München aus die Macht und den Gestaltungswillen des neuen Regimes. Noch bevor die Bauarbeiten richtig begonnen hatten, verbrannten nationalsozialistische und andere rechtsextreme Student*innen auf dem Königsplatz als ‚undeutsch‘ diffamierte Bücher und Schriften. Sie folgten damit den 1933 reichsweit stattfindenden Bücherverbrennungen.