Über die Kunstintervention
Mit zwei Installationen stellt der Bildhauer und Performance-Künstler Naneci Yurdagül (* Frankfurt am Main) in der Intervention MADE IM GERMANY grundsätzliche Fragen nach dem Zusammenleben der Menschen: Wie gehen wir miteinander um? Was macht den Menschen aus? Im Innenraum proklamiert der zarte, strahlende Neonschriftzug a mentsh is a mentsh die Unbedingtheit und Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen. Dunkel Deutschland verweist als Intervention am Max-Mannheimer-Platz auf die komplexe Geschichte deutscher Nationalsymbole und reflektiert die aktuelle Bedrohung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in der Demokratie. Ergänzt werden die beiden Arbeiten um das Werk und Bildmotiv Gesicht Zeigen (2024).
In seiner künstlerischen Praxis setzt sich Yurdagül kritisch mit den Themen Herkunft, nationale und religiöse Identität und damit verbundenen Zuschreibungen auseinander. Häufig verwendet er im kollektiven Bewusstsein verankerte Zeichen – etwa religiöse und politische Symbole, kulturelle Praktiken und vor allem Sprache – als Ausdrucksmittel. Yurdagül verändert oder kombiniert sie auf subversive Weise, sodass sie mit neuen Bedeutungen und Assoziationen aufgeladen werden.