Zahlreiche Täterbiografien sind eng mit der Geschichte Münchens, dem Gründungsort der NSDAP, verknüpft. In der Veranstaltung werden neue Forschungen zum Thema vorgestellt.
Es geht mit dem berüchtigten Gauleiter Adolf Wagner, zugleich bayerischer Innen- und Kultusminister, um die NS-Elite. Es werden aber auch weniger bekannte Fälle angesprochen wie der Münchner Jurist Max Frauendorfer: Obwohl er nach dem Überfall auf Polen im Generalgouvernement mit dem Einsatz vor allem jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter befasst war, inszenierte er sich nach 1945 als Angehöriger des Widerstands und machte Karriere als Direktor der Allianz Versicherung.
Beispielhaft erörtern Thomas Schlemmer, Wolfgang Proske und Brigitte Zuber wie gerade lokalhistorische Forschungen dazu beitragen können, auch die Verantwortung breiterer gesellschaftlicher Schichten, der vielen Helfer*innen und Trittbrettfahrer*innen des NS-Regimes, zu thematisieren. Moderiert wird der Abend von Dirk Riedel (NS-Dokumentationszentrum München).
Über unsere Gäste
Thomas Schlemmer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte München und Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte.
Wolfgang Proske ist Diplom-Sozialwissenschaftler und Geschichtslehrer und Herausgeber der Buchreihe Täter – Helfer – Trittbrettfahrer.
Brigitte Zuber ist Kunstpädagogin und -historikerin und Autorin der Biografie über Adolf Wagner: Der Gauleiter: Das Amt Willkür.
Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Infos zur Veranstaltung
- Ort
- NS-Dokumentationszentrum München
- Anmeldung
Keine Anmeldung notwendig.
- Teilnahme kostenfrei