Otto Ankele (13.9.1893 Stuttgart – 30.7.1971 München)

Biographies
Verfasst von Christoph Wilker

Verfolgter Zeuge Jehovas

Otto Ankele mit seiner Frau Walburga, undatiert | Privatbesitz Angelika und Thomas Hammer

Der Goldschmied wurde wegen seines zweieinhalbjährigen Fronteinsatzes im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet. 1923 trat er aus der evangelischen Kirche aus und ließ sich im Jahr darauf als Bibelforscher taufen. 1929 heiratete er Walburga Karlinger (1906-1984). Otto Ankele gehörte zu den Münchner*innen, die bereits in der Weimarer Republik aufgrund einer Betätigung für die Bibelforscher-Vereinigung verurteilt wurden. Er wurde am 3. Januar 1930 wegen Hausiersteuerhinterziehung bestraft, obwohl der Vertrieb von Bibelforscherschriften ehrenamtlich und nicht kommerziell erfolgte. 1937 verurteilte ihn das Sondergericht München zu vier Monaten Gefängnis. Er hatte Bibelbesprechungen der Zeugen Jehovas geleitet und Spenden für die Kasse „Gute Hoffnung“ entgegengenommen. Otto und Walburga Ankele gehörten nach dem Krieg bis zu ihrem Tod der Gemeinde der Zeugen Jehovas in München-Gern an.

Quellen

Staatsarchiv München, StAnW 8596

Empfohlene Zitierweise

Christoph Wilker: Ankele, Otto (publiziert am 23.10.2023), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/en/lexikon/artikel/ankele-otto-25