Josephine Baker (3.6.1906 St. Louis/USA – 2.4.1975 Paris)

Josephine Baker wurde als Freda Josephine McDonald in St. Louis/Missouri geboren. Sie wuchs in einer von Armut geprägten Umgebung auf, doch bereits als junges Mädchen war ihr musikalisches und tänzerisches Talent offenkundig: Sie trat in den populären Vaudeville-Shows auf, einer Art Revue aus Tanz, Akrobatik und Musik. Am New Yorker Broadway entwickelte sie bald eine auffällige Bühnenpräsenz. Der Durchbruch als Solostar gelang ihr 1925 in Paris mit der Show „Revue nègre“, in der sie eine gewagte Mischung aus Erotik, Exotik und Komik präsentierte. Zahlreiche Tourneen führten sie durch ganz Europa.

Josephine Baker prägte wichtige Trends in Mode, Tanz und Unterhaltung im Europa der 1920er Jahre. Gleichzeitig war sie als Afro-Amerikanerin immer auch Hassobjekt rassistischer Agitation. Ihre Auftritte wurden in Wien, Prag und Budapest verhindert. In München sollte sie 1929 im Deutschen Theater tanzen. Wegen einer zu erwartenden „Verletzung des öffentlichen Anstands“ erteilte die Münchner Polizei ihr am 14.2.1929 ein Auftrittsverbot.

1937 nahm Josephine Baker die französische Staatsbürgerschaft an. Während des Zweiten Weltkriegs engagierte sie sich tatkräftig in der Résistance. Nach dem Krieg unterstützte sie die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung und wurde zu einem Symbol im Kampf gegen Rassismus und Unterdrückung. Josephine Baker starb 1974 kurz nach dem Beginn eines vielversprechenden Comebacks als Sängerin.