Bayerischer Bauernbund (BB)

Der BB war eine 1895 aus regionalen Vorläufern gegründete bäuerliche Partei und Interessenorganisation. Seine Politik zielte auf bäuerliche Emanzipation und war folglich gegen die traditionellen Führungsschichten aus Adel, Bürokratie und Klerus gerichtet. Regional blieb der BB weitgehend auf Südbayern beschränkt. Nach der Novemberrevolution von 1918 unterstützten Teile der Partei offen die Regierung Eisner. Auch in der nachfolgenden Zeit stand der BB zur Republik. Von 1920 bis 1930 stellte er ununterbrochen den bayerischen Landwirtschaftsminister, 1922 einige Monate auch den Reichsernährungsminister (Anton Fehr).

In der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre strömten ihm in großer Zahl bäuerliche Protestwähler zu, die mit der ökonomischen Entwicklung unzufrieden waren. Anfang der 1930er-Jahre verlor er dann jedoch massiv Wähler und auch Mitglieder an die NSDAP. Nach der Machtübernahme durch Hitler löste sich der BB im April 1933 auf, eine Reihe seiner Funktionäre trat zur NSDAP über.