Bayerischer Kurier

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Verfasst von Paul Hoser

Katholische Zeitschrift, Sprachrohr der Patriotenpartei und der Zentrumspartei

Die seit 1856 in München bestehende Zeitschrift Bayerischer Kurier war ein wichtiges Sprachrohr des politischen Katholizismus in Bayern. Seit 1914 war die Zeitschrift im Besitz des Katholischen Preßvereins. Chefredakteur war seit 1906 Josef Osterhuber. In der Zeit der Weimarer Republik stand der Bayerische Kurier der neu gegründeten Bayerischen Volkspartei (BVP) nahe.

Die Zeitschrift unterstützte zeitweise die Konfrontationspolitik der Regierung Kahr gegen das Reich, wandte sich allerdings scharf gegen die hinter Adolf Hitler stehenden radikalen Kampfverbände. Nach dem Scheitern des Hitlerputsches sah die Zeitung die Deutschnationalen sehr kritisch, obwohl sie Koalitionspartner der BVP waren; den Nationalsozialismus bekämpfte sie konsequent. Wesentliche Merkmale des Bayerischen Kuriers waren weiterhin das Eintreten für den Katholizismus und für eine Stärkung des Föderalismus.

Nach Hitlers Machtübernahme wurde das Blatt am 22.6.1933 für acht Tage verboten. Innenminister Adolf Wagner erzwang Osterhubers Entlassung. Am 31.10.1934 wurde das Blatt eingestellt, da es nun mehr Verluste machte.

Empfohlene Zitierweise

Paul Hoser: Bayerischer Kurier (publiziert am 12.02.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/en/lexikon/artikel/bayerischer-kurier-74