Eva Braun (6.2.1912 München – 30.4.1945 Berlin)

Biographies
Verfasst von Oliver Hochkeppel

Hitlers Geliebte und Ehefrau

Eva Braun (1912-1945), Aufnahme um 1937/40 | Bayerische Staatsbibliothek München/Fotoarchiv Heinrich Hoffmann, hoff-352

Als mittlere von drei Töchtern eines Kunstschreiners besuchte Eva Braun das katholische Lyzeum in München und die einjährige Kloster-Handelsschule in Simbach am Inn. Nach dem Abschluss nahm sie eine Stellung als Bürokraft und Verkäuferin bei Heinrich Hoffmann an, dem späteren ‚Hoffotografen‘ des NS-Staates. Dort lernte die 17-Jährige im Oktober 1929 den 23 Jahre älteren Adolf Hitler kennen. Wohl von 1932 an war sie seine Geliebte. Hitler bezahlte ihre Wohnung, kaufte für sie 1935 eine Villa in Bogenhausen und ließ ihr eine Rente sowie einen Mercedes mit Chauffeur zukommen.

Die Beziehung wurde bis 1945 weitgehend geheim gehalten und war nur einem engen Kreis bekannt. Nachdem Hitlers Halbschwester Angela Raubal, die ihm bisher den Haushalt geführt hatte, 1936 den Berghof auf dem Obersalzberg verlassen hatte, zog Braun dort offiziell als Wirtschafterin und Privatsekretärin ein. In der Öffentlichkeit durfte sie erst ab 1944 auftreten – als Schwägerin des Waffen-SS-Generals Hermann Fegelein, der ihre Schwester Gretl geheiratet hatte.

Über die gefühlsmäßige Tiefe und sexuelle Komponente der Partnerschaft von Hitler und Braun wird bis heute gerätselt; Zeitzeugen beschrieben die Beziehung nicht als harmonisch. Belegt sind zahlreiche Streitigkeiten sowie zwei Selbstmordversuche Brauns. Trotzdem stand sie bis zum Schluss loyal zu Hitler. Am 7.3.1945 kam sie gegen seinen ausdrücklichen Willen ins umkämpfte Berlin und bezog am 15.4. einen Raum im ‚Führerbunker‘ unter der Reichskanzlei. Den Untergang vor Augen entschloss sich Hitler am 29.4. zu einer mitternächtlichen Trauung im Bunker. Nur einen Tag später, am Nachmittag des 30.4., begingen beide gemeinsam Selbstmord. Im Oktober 1949 wurde Braun von der Berufungskammer München postum in die Gruppe der Belasteten eingestuft und ihr Nachlass eingezogen.

Quellen

Gun, Nerin E.: Eva Braun – Hitler. Leben und Schicksal, Kettwig 1968.
Görtemaker, Heike B.: Eva Braun. Leben mit Hitler, München 2010.

Empfohlene Zitierweise

Oliver Hochkeppel: Braun, Eva (publiziert am 11.02.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/en/lexikon/artikel/braun-eva-105