Das Freikorps entstand im Kampf gegen revolutionäre Matrosen, die am 27.1.1919 die Räterepublik Wilhelmshaven ausriefen. Sein Kommandant war der Korvettenkapitän Hermann Ehrhardt, der mit ca. 300 Angehörigen der ehemaligen Kriegsmarine den Aufstand niederschlug. Kurz danach, am 17.2.1919, erhielt Ehrhardt von der Regierung Scheidemann den Auftrag, eine mobile Truppe, die „2. Marinebrigade Wilhelmshaven“, aufzustellen. Sie sollte weitere lokale „innere Unruheherde“ beseitigen und im sogenannten Grenzschutz eingesetzt werden.
Am 29.4.1919 marschierte das inzwischen als Brigade Ehrhardt bekannte und auf 1.500 Mann angewachsene Freikorps in München ein. Für den „besonders schweren Kampf“ in München brachte es „am meisten Erfahrung“ mit, so Generalkommandeur Ernst von Oven. Nach der Aktion in München schlug die Brigade einen Streik in Berlin nieder und danach einen Aufstand von Polen in Oberschlesien. Dort erweiterte sie sich mit Baltikum-Kämpfern der „Sturmkompanie Lindau“ und mit deutschbaltischen Truppen aus der Abteilung Petersdorff auf 4.000 Mann. Als die Regierung die Auflösung der Brigade Ehrhardt forderte, marschierte diese im März 1920 auf Befehl von General Lüttwitz nach Berlin, um die Regierung zu stürzen. Nach dem Scheitern dieses Unternehmens, dem sogenannten Kapp-Lüttwitz-Putsch, floh Ehrhardt noch im Frühjahr 1920 nach München und gründete mit seinen Anhängern die Organisation Consul (O.C.).