Der gelernte Buchdrucker Josef Felder wurde 1919 Mitglied der USPD, ab 1920 der MSPD. Er war von 1924 bis 1933 Redakteur bei der Schwäbischen Volkszeitung. Die Abt. VI (Politische Polizei) der Polizei-Direktion München meldete am 29.11.1930: …ist seit ungef. 6 Jahren Mitglied der S.P.D. und als links eingestellter Agitator der Partei bekannt. Felder ist Redakteur […] und wurde am 8.12.1929 als Stadtrat gewählt. […] Felder nimmt insbesondere Stellung gegen die Bewilligung der Mittel für die Wehrmacht“ (StAM, Pol. Dir. 6880).
Von 1929 bis 1933 war er als Stadtrat in Augsburg tätig, ab November 1932 als Reichstagsabgeordneter. Am 23.3.1933 stimmte er mit der SPD-Reichstagsfraktion gegen das Ermächtigungsgesetz. Einer drohenden Verhaftung entzog er sich anfangs durch häufigen Wohnungswechsel in Augsburg. Im Juni 1933 floh Felder nach Österreich, 1934 in die Tschechoslowakei und kehrte schließlich nach Deutschland zurück, wo er im November 1934 verhaftet und in das KZ Dachau verschleppt wurde. Aufgrund einer Anforderung als Arbeitskraft durch Willy Bogner, den Inhaber der bekannten Bekleidungsfirma, wurde er am 15.1.1936 entlassen.
Er war Herausgeber und Chefredakteur des Südostkurier (Bad Reichenhall) von 1946 bis 1954 und Chefredakteur des Vorwärts von 1955 bis 1957. Von 1957 bis 1969 war er Bundestagsabgeordneter der SPD, seit 1985 Ehrenvorsitzender der bayerischen SPD.