Josef Feuerer war Wagenkellner bei der Mitropa, wo ihn ein Kollege für die „Roten Rebellen“ anwarb, eine Widerstandsgruppe ehemaliger Mitglieder des Reichsbanners im Münchner Osten und des Arbeiter-Turn- und Sportvereins Aubing um Franz Faltner. Er war beteiligt am Verteilernetz illegaler Schriften der Sopade (Exil-SPD in der Tschechoslowakei). Auf seinen beruflichen Fahrten kaufte er in Basel ausländische Zeitschriften und gab diese weiter.
Feuerer wurde am 28.4.1935 verhaftet und am 22.12.1936 vor dem Volksgerichtshof Berlin gemeinsam mit Franz Faltner angeklagt, „das hochverräterische Unternehmen, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt die Verfassung des Reichs zu ändern, vorbereitet zu haben, wobei die Tat [ …] darauf gerichtet war, zur Vorbereitung des Hochverrats einen organisatorischen Zusammenhalt [der SPD] herzustellen oder aufrecht zu halten“ (Zarusky/Mehringer, Fiche 0082). Weiter wurde ihm vorgeworfen, durch das Verbreiten von Schriften, die aus dem Ausland importiert wurden, die Massen beeinflussen zu wollen. Außerdem wurde ihm die Verabredung eines Sprengstoffanschlags auf den Münchner Hauptbahnhof zur Last gelegt.
Ebenfalls mit angeklagt war Franz Weber, der als Gefangener auf dem Transport von München nach Berlin in der Nähe von Halle unter ungeklärten Umständen ums Leben kam. Das Urteil vom 24.3.1937 lautete: drei Jahre Zuchthaus, abzüglich ein Jahr und 10 Monate Haft sowie drei Jahre Ehrverlust. Nach Verbüßen der Haft wurde er am 22.6.1938 in das KZ Dachau gebracht und von dort am 27.9.1939 in das KZ Mauthausen. Er starb im Januar 1941 im KZ Mauthausen; als Todesursache wurde „Lungen-Darm-Tbc“ angegeben.