Wilhelm Frick (12.3.1877 Alsenz/Pfalz – 16.10.1946 Nürnberg)

Der Jurist Wilhelm Frick trat 1917 in die Polizeidirektion München ein, leitete dort zunächst die Kriegswucherabwehrstelle und ab Mai 1919 die Politische Abteilung. Zusammen mit Polizeipräsident Pöhner unterstützte er nach Kräften die unterschiedlichen, auch rechtsextremen „vaterländischen Verbände“. Insbesondere hegte er Sympathien für die junge NSDAP, die in seinen Augen ein Bundesgenosse im Kampf gegen den „Marxismus“ war. In seiner Abteilung bildeten sich nationalistische Zirkel, sogar eine eigene „Zelle“ der NSDAP. Frick beteiligte sich führend an Vorbereitung und Durchführung des Hitler-Ludendorff-Putsches; für wenige Stunden amtierte er als Münchner Polizeipräsident.

Obwohl Frick wegen seiner Beteiligung am Putsch zu 15 Monaten Festungshaft verurteilt wurde, lehnte der Bayerische Disziplinarhof seine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis ab. Frick zog es nun aber in die Politik, wobei er die Errichtung der NS-Diktatur fortan mit legalen Mitteln zu erreichen versuchte. Von Januar 1930 bis 1931 war Frick in Thüringen erster nationalsozialistischer Innenminister; nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30.1.1933 übernahm Frick das Reichsministerium des Innern und führte fortan einen Machtkampf gegen Himmler um die Herrschaft über den NS-Polizeiapparat, den er 1936 verlor. 1943 übernahm Heinrich Himmler sein Ressort, Frick fungierte nun als Reichsprotektor in Böhmen und Mähren. 1945 wurde Frick vom Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg als Hauptkriegsverbrecher angeklagt und durch den Strang hingerichtet.