Gansser war promovierter Chemiker. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete er im Berliner Sprengstoff-Labor von Siemens. Nach Kriegsende schied er offiziell aus und brachte Sprengmunition und Dokumente in seiner Privatwohnung unter, um gegenüber der Entente-Kontrollkommission alle Spuren der Geheimrüstung zu verwischen. Siemens zahlte ihm bis 1922 sein Gehalt weiter. Danach prozessierte Gansser 15 Jahre lang weitgehend erfolglos um die Fortzahlung seiner Bezüge durch Siemens und verschuldete sich dabei hoch. Er wandte sich mehrfach um finanzielle Hilfe an Hitler, der sich wegen der frühen Verdienste Ganssers um die NSDAP erkenntlich zeigte.
Gansser war bereits 1921 in die NSDAP eingetreten und hatte ein Jahr später den Siemens-Direktor Karl Burhenne dafür gewinnen können, einen Vortrag Hitlers im Nationalen Club Berlin zu arrangieren, da sich auf diese Weise „jedermann leicht seine Wirkung auf die Arbeitermassen erklären“ könne (BArch, R 43/4059). Damit war die Türe zu den norddeutschen Wirtschaftskreisen weit aufgestoßen. Darüber hinaus erwies sich Gansser als einer der erfolgreichsten Spendensammler für die NSDAP.
1922 verleumdete er den Reichspräsidenten Friedrich Ebert als „Landesverräter“ und beschäftigte damit zweieinhalb Jahre lang die Gerichte, wobei Ende 1924 Ebert letztlich verlor. Im Reichstag vertrat Gansser 1924 die Nationalsozialistische Freiheitspartei. In den 1930er-Jahren war Gansser politisch nicht mehr aktiv, sondern mit Geldsorgen und Krankheit belastet.
Nach Ganssers Tod 1941 ließ sein Bruder Hans – er vertonte Dietrich Eckarts Gedicht „Deutschland erwache“ – die Sprengstoffe und Dokumente aus der Wohnung des Verstorbenen räumen und gab sie Siemens zurück.
In Berlin erhielt Gansser ein Staatsbegräbnis. Hans Heinrich Lammers, Chef der Reichskanzlei, lobte ihn dafür, dass er „bedeutende Persönlichkeiten der Wirtschaft“ warb, die „dann für den Vormarsch des Nationalsozialismus ihren weitreichenden Einfluß zur Verfügung stellten“ (Ebd., Blatt 30).