Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München,
LEA 25286.
Staatsarchiv München, StAnw 3434 und 8576.
Admission free
Verfolgte Zeugin Jehovas
Die Mutter von zwei Kindern ließ sich 1920 als Bibelforscherin taufen; zuvor war sie katholisch. Weil Katharina Grauvogl sich auch nach 1933 zu den Zeugen Jehovas bekannte, wurde sie 1937 inhaftiert. Sie hatte an Bibelbesprechungen teilgenommen, für die Armen der Bibelforscher-Vereinigung gespendet und den „Wachtturm“ bezogen. Das Sondergericht München verurteilte die Ehefrau eines Kaufmanns am 21. September 1937 zu einer Gefängnisstrafe von drei Monaten.
Fünf Jahre später, am 10. Dezember 1942, wurde sie wieder festgenommen, weil bei ihr Schriften der Zeugen Jehovas „mit staatsfeindlichen, den Wehrwillen des Deutschen Volkes beeinträchtigendem Inhalt“ (StAM, StAnw 3434) gefunden worden waren. Und sie hatte erneut zugunsten der Unterstützungskasse ihrer Glaubensgemeinschaft gespendet. Am 10. Februar 1944 verurteilte sie das Oberlandesgericht München zu neun Monaten Gefängnis, die bereits durch die Untersuchungshaft verbüßt waren.
Katharina Grauvogl war nach dem Ende des NS-Regimes bis zu ihrem Tod weiter in einer Münchner Gemeinde der Zeugen Jehovas aktiv.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München,
LEA 25286.
Staatsarchiv München, StAnw 3434 und 8576.