Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, MInn 99835.
Staatsarchiv München, Pol. Dir. 7033.
Staatsarchiv München, Spruchkammern, Herb Otto.
Admission free
Leiter der Abteilung ‚Vorbeugende Verbrechensbekämpfung‘ bei der Kripo München
Otto Herb trat nach dem Besuch einer Realschule und einer Kaufmannslehre 1906 in den Dienst der Münchner Polizei. Von Sommer 1922 bis zum Verbot im November 1923 war er Mitglied der NSDAP und warb zusammen mit einem Kollegen bei der Bayerischen Landeswucherstelle intensiv für die Partei. Auch danach blieb Herb Anhänger der Nationalsozialisten, trat jedoch erst im Mai 1933 nach der Machtübernahme wieder in die NSDAP ein. Zu dieser Zeit arbeitete er bei der Kripo im Sachgebiet Unterschlagung. 1935 wechselte er zum Ausländeramt und übernahm 1937 im Rang eines Kriminalinspektors die Leitung des Referats ‚Vorbeugende Verbrechensbekämpfung‘, dem auch die ‚Dienststelle für Zigeunerfragen‘ unterstellt war. Gleichzeitig war sein Referat in München auch für die ‚vorbeugende‘ Inhaftierung von als potentiell ‚kriminell‘ oder ‚asozial‘ eingestuften Personen in Konzentrationslagern verantwortlich. 1944 wurde Herb zum Kriminalkommissar befördert.
Nach Kriegsende verfügte die Militärregierung Herbs Entlassung. Eine Münchner Spruchkammer stufte ihn 1947 jedoch lediglich als ‚Mitläufer‘ ein und belegte ihn aufgrund seiner NSDAP-Mitgliedschaft mit einer Geldbuße. Seine konkrete Tätigkeit bei der Kripo kam in der Verhandlung kaum zur Sprache, hingegen konnte er mehrere ‚Persilscheine‘ vorlegen, dass er verfolgten Personen geholfen habe. 1948 wurde er als Polizeiinspektor wiedereingestellt und gleichzeitig pensioniert.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, MInn 99835.
Staatsarchiv München, Pol. Dir. 7033.
Staatsarchiv München, Spruchkammern, Herb Otto.